Mittwoch, 16. Oktober 2013

Rhodos - Stadt

Für die zweite größere Unternehmung auf Rhodos haben wir uns die Hauptstadt der Insel ausgesucht. Auch wenn diese ihren Koloss vor wenigen tausend Jahren eingebüßt hat, so soll sie insgesamt doch immer noch sehenswert sein.


Murat-Reis-Moschee
Einfahrt Mandraki Hafen
Da Rhodos-Stadt keine zehn Kilometer von Ialysos entfernt liegt, brauchen wir nur rund eine viertel Stunde, um - über die Küstenstraße und entlang der Bettenburgen -  zum Parkplatz am Hafen zu gelangen. Wir parken etwas nördlich der Altstadt und in etwa auf der Höhe des Mandraki-Hafens, des historischen Hafens von Rhodos. Der Eingang dieses Hafens wurde einst vom berühmten Koloss von Rhodos bewacht. Heute wird dieser allerdings nur noch von zwei Säulen flankiert, auf welchen Hirsch und Hirschkuh, Symbole der Insel Rhodos, thronen. Nach einem kurzen Abstecher zur Murat-Reis-Moschee in der Nähe des Parkplatzes, gehen wir dann entlang des Hafens langsam in Richtung Altstadt. An der Mole reihen sich die Ausflugsboote aneinander, welche die umliegenden Inseln und auch verschiedene Häfen auf Rhodos ansteuern. Da wir ohnehin einen Ausflug nach Symi geplant haben, buchen wir hier auch gleich die Überfahrt für Freitag. Kurz darauf gelangen wir dann durch das Eleftherias-Tor in den befestigten Altstadtbereich von Rhodos.


Odos Ippoton (Ritterstraße)
Herberge der Franzosen
Vom Eingangstor aus wenden wir uns zunächst in Richtung der Ritterstraße (Odos Ippoton), welche bergauf in Richtung des Großmeisterpalastes führt. An die Straße grenzen neben dem neue Hospital die Herbergen der verschiedenen Zungen des Johanniterordens. D.h., die Herbergen der verschiedenen Landsmannschaften innerhalb des Ordens. Die Herbergen sind zwar nicht zu besichtigen, wurden jedoch in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts originalgetreu restauriert. Am Ende der Straße befindet sich dann der Eingang zum Großmeisterpalast, den wir jedoch erst später besichtigen wollen. Um 12:30 Uhr wird nämlich der Zugang zu den Stadtmauern für etwa 2:30 h geöffnet und so besorgen wir uns hier drei Tickets (2€) und warten noch zwanzig Minuten am Palast.


Südteil der Stadtmauer
Graben mit Vorwerk und Stadtmauer
Pünklich um 12:30 öffnet sich der Zugang zur Stadtmauer am Kanonentor. Die Stadtmauer von Rhodos ist immer noch nahezu komplett erhalten und umrundet den gesamten Altstadtbereich. Zu begehen ist allerdings nur etwa die Hälfte der Mauer, so dass man am anderen Ende der Stadt wieder hinabsteigt. Im Verbindung mit einem Stadtrundgang allerdings ideal. Die Mauer ist meist mindestens zehn Meter dick, und immer wieder mit Bastionen verstärkt. Vor der Mauer befindet sich ein großer Graben und auch in diesem existieren teilweise noch Vorwerke. Ein sehr imposanter Bau. Vom Kanonentor gelangen wir über einen recht schmalen Verbindungsweg auf die eigentliche Mauer, welche dann nach Süden abbiegt. Hier befinden wir uns im Bereich der deutschen, denn auch bei der Verteidigung der Stadtmauer waren die einzelnen Abschnitte den jeweiligen Zungen des Ordens unterteilt. An den deutschen Bereich schließen sich dann die Abschnitte der Auvergne, Aragons und Englands an. Nach etwas über einer halben Stunde erreichen wir dann das Koskinou-Tor und steigen von der Mauer in die Altstadt ab.


Stadtstrand von Rhodos
Gasse im türkischen Viertel
Nach der Besichtigung der Stadtmauer laufen wir ein kleines Stück durch die Altstadt und wechseln dann durch einen schmalen, unterirdischen Gang in den Burggraben. Durch den Burgraben erreichen wir schließlich den Handelshafen von Rhodos, an dem auch die großen Kreuzfahrtschiffe festmachen. Entlang des Hafens umrunden wir weiter die Altstadt, bis wir am Stadtstrand von Rhodos wieder in die Altstadt hineingehen. Kreuz und quer geht es nun durchs jüdische und türkische Viertel durch die Gassen. Überlaufene touristische Straßen und Plätze wechseln sich ab mit völlig ruhigen schmalen Gässchen. Dabei kommen wir an verschiedenen Moscheen in sehr stark variierenden Erhaltungsgraden vorbei. Auch die spärlichen Überreste von byzantinischen Verteidigungsmauern kann man noch erkennen. Die Bretterwege, über die man diese allerdings genauer ansehen können soll, sind kaum besser erhalten.


Eingang zum Palast
Mosaiken und Marmorböden
Schließlich kommen wir wieder am Großmeisterpalast an, um ihn nun auch wirklich zu besichtigen. Errichtet wurde dieser, nachdem die Johanniter 1309 die Insel von den Byzantinern erobert hatten, auf den Resten eines byzantinischen Gebäudes. Nach der Explosion eines Munitionsdepots wurde der Palast stark beschädigt, und dann während der italienischen Besatzung (1912 - 1943) restauriert. Dies jedoch leider nicht im hostorischen Kontext sondern als Residenz für den König und den Duce, welche aber den Palast beide niemals besuchten. Während die Fassaden allerdings weitestgehend originalgetreu wiederhergestellt wurden, sind in den Innenräumen viele römische und griechische Mosaike von der Insel Kos verbaut worden. Auch die vielen Marmorböden mag ich mir in einem Gebäude der Johanniter aus dem 14. Jahrhundert nur schwer vorstellen. Außer dem Gebäude an sich beherbert der Palast auch eine kleine Ausstellung über die griechische Geschichte der Insel Rhodos.


Nach der Besichtigung des Palastes ging es dann langsam zurück zum Parkplatz und anschließend zurück nach Ialysos.

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