Mittwoch, 24. Oktober 2018

Kastilien - Manzanares el Real

Innenhof
Blick vom Hauptgebäude
Am letzten Tag unseres Kastilien-Urlaubes hatten wir am Vormittag noch etwas Zeit, bevor wir dann wieder zurück zum Flughafen mussten. Auf Briefmarken hatten wir ein paar Tage zuvor eine Burg entdeckt, welche relativ geschickt auf dem Weg lag und entschieden uns dann, diese zu besuchen. Es handelt sich dabei um die Burg von Manzanares el Real, nördlich von Madrid in den Ausläufern der Sierra de Guadarrama gelegen. Die Burg besteht aus einem größeren Gebäude im Inneren, welches um einen fast quadratischen Innenhof angelegt ist. Auf allen vier Ecken des Gebäudes sind Türme aufgebaut, einer davon achteckig, die anderen rund. An der Ostseite ist noch eine Kapelle angefügt und das ganze Gebäude wird durch einen äußeren Mauerkranz umringt, welcher aber leider nicht begehbar war.

Castillo nuevo de Manzanares el Real

Dienstag, 23. Oktober 2018

Kastilien - Wanderung bei El Escorial

Tourdaten
Datum Länge Aufstieg Abstieg Dauer Link
22.10.2018 13,1 km 200 m 200 m ca 4:00 h El Escorial

Wanderung bei El Escorial
Trockensteinmauern am Weg
Für den letzten vollen Tag unseres Kastilien Urlaubs hatten wir schon kurz nach Ankunft geplant, eine Wanderung zu unternehmen. Wir entschieden uns für eine leichte Tour in den Ausläufern der Sierra de Guadarrama. Unser Startpunkt befand sich dabei in El Escorial, nicht weit von der Klosterresidenz entfernt, welche wir noch am Freitag bei teilweise strömendem Regen besucht hatten. Zu Beginn der Wanderung waren auf dem Weg teilweise noch größere Pfützen, das Wetter war jedoch nahezu perfekt. Etwa 20°C und kaum eine Wolke zu sehen. Entlang etlicher Trockensteinmauern ging es zunächst immer leicht bergauf in Richtung Südwesten. Dieser Teil war außerdem noch durch, teils verfallene, Bauernhöfe und Viehweiden geprägt. Immer wieder grasten Rinder, Pferde und Esel neben dem Weg. Noch sehr gut in Schuss waren hingegen die Gleisanlagen, welche wir auf unserem Weg überqueren mussten. Nach etwa 1,5h hatten wir den höchsten Punkt der Wanderung schon beinahe erreicht und der Weg drehte nun nach Norden ab, am Fuße des Machota Baja. Hier boten sich nun immer wieder schöne Ausblicke über die Ebene in Richtung Madrid.

Stier am Wegrand
Weg zum Rastplatz
Etwa eine Stunde später hatten wir schließlich unseren angestrebten Rastplatz erreicht. Den Silla de Felipe II. Eine Ansammlung großer Felsen mit eingehauenen Stufen und Sitzegelegenheiten. Mit Blick auf die Klosterresidenz von El Escorial verspeisten wir also die mitgebrachten Vesperbrote und genossen die Sonne. 



Silla de Felipe II
Weg durch Steineichenwälder
Nach der Pause ging es zunächst steil durch einen Steineichenwald bergab. Kurze Zeit später wurde das Gelände aber deutlich flacher und der Weg führte nun meist über Graswiesen, welche weiterhin mit vielen Steineichen bewachsen waren. Nachdem wir dann wieder einen Fahrweg erreicht hatten, gelangten wir knapp außerhalb von El Escorial wieder auf den Weg, auf dem wir einige Stunden früher unseren Aufstieg begonnen hatten. Etwa eine Stunde nach Ende unserer Pause erreichten wir wieder den Parkplatz.

Sonntag, 21. Oktober 2018

Kastilien - Arévalo

Plaza de la Villa
Castillo de Arévalo
Nach vier vollen und teilweise relativ langen Tagen hatten wir uns für den fünften Tag gegen eine lange Fahrt und für einen "gemütlichen" Sonntagsausflug entschieden. So fuhren wir gegen Mittag in das in der Nähe gelegene Arévalo. Zunächst wollten wir eigentlich die Ermita de la Lugareja anschauen, einer Kirche im Mudéjarstil, knapp außerhalb der Stadtgrenze. Allerdings liegt diese inzwischen auf Privatgelände und kann nicht besichtigt werden. Der Altstadtkern der Stadt selbst ist nicht allzu groß und so dauerte unser Weg zum Castillo de Arévalo nicht sehr lange. Er führte vom Arco de Alcocer, einem südlichen Stadttor, über die Plaza de la Villa zur Burg am nördlichen Ende der Altstadt. Bei der Audio-Führung der Burg wurde relativ viel Wert auf den Teil der Burggeschichte seit den 1950er Jahren gelegt, in denen diese  als Getreidesilo genutzt wurde, was die Geschwindigkeit unserer Besichtigung etwas erhöhte. Anschließend ging es, vorbei an der alten Brücke über den Rio Arévalillo zurück zu unserem Ausgangspunkt und dann auch recht früh wieder nach Hause.

Samstag, 20. Oktober 2018

Kastilien - Segovia

Aufgrund der so etwas günstigeren Wettervorhersage entschieden wir uns dafür, nördlich der Sierra de Guadarrama zu bleiben und zum Sightseeing nach Segovia zu fahren.

Aquädukt
Aquädukt von Segovia
Römischer Rundbogen
Nachdem wir unser Auto unterhalb der Altstadt am Rande von Segovia abgestellt hatten, ging es zunächst wieder zur Touristeninformation um eine Karte des Ortes zu bekommen. Die Info befindet sich unterhalb des Aquäduktes, so dass dies ohnehin ein Ziel für uns war. Das Aquädukt wurde ab Ende des ersten Jhd. n.Chr. errichtet und war, nach Instandsetzungen Ende des 15. Jhd., bis 1974 in Betrieb. Entsprechend gut ist auch der Zustand.

Altstadt
Calle Juan Bravo
Puerta San Andrés
Ausgehend vom Aquädukt führte uns unser Weg nun bergauf in die Altstadt, wo wir kurz die Kirche San Martín ansahen, und dann weiter über die Calle Juan Bravo in das alte Judenviertel. Dort, bei der Puerta de San Andrés, besteht die Möglichkeit ein kleines Stück der Stadtmauer zu besichtigen. An Wochenenden kostet dies einen ganzen Euro pro Person. Während der Woche ist es kostenlos. Allerdings sind die Öffnungszeiten der Stadtmauer etwas beschränkt, weshalb dieser Punkt ganz oben auf unserer Liste stand. Die komplette Stadtmauer, welche weitestgehend erhalten ist, hat eine Länge von rund 3,5km und umschließt die gesamte Altstadt.

Kathedrale
Kathedrale von Segovia
Innenraum der Kathedrale
Von der Stadtmauer bergauf erreichten wir schließlich die Plaza Mayor und die daneben gelegene Kathedrale von Segovia. Diese wurde ab dem 16. Jhd. im gotischen Stil erbaut. Der Glockenturm der Kathedrale war ehemals der höchste Turm Spaniens. Nachdem allerdings im Jahre 1614 nach einem Blitzschlag der Turmaufbau aus Holz und Blei zerstört wurde, wurde die noch heute bestehende Turmspitze aus Stein hinzugefügt. Damit war der Turm nun allerdings 12m weniger hoch als zuvor. Der Glockenturm kann, gegen Aufpreis, auch besichtigt werden. Dies ist allerdings nur im Rahmen einer Führung möglich, welche leider nur auf spanisch verfügbar war. Die 191 Stufen (bis zu den Glocken) ließen wir uns allerdings trotzdem nicht entgehen.

Alcazár
Alcazár von Segovia
Ehemalige Außenmauer des Palastes
Das Wort Alcazár stammt aus dem arabischen (al-qasr) und bedeutet so viel wie Festung oder Schloss (das arabische ist wiederum dem römischen castrum entlehnt). In Spanien gibt es daher in vielen Orten einen Alcazár, diese müssen allerdings nicht unbedingt maurischen Ursorungs sein. Der Alcazár von Segovia wurde beispielsweise von Alfons VI. begonnen und als Palast auf einen Bergrücken am Ende der Altstadt erbaut. Der ursprüngliche romanische Palast ist in Teilen sogar noch erhalten, allerdingns wurden in den folgenden Jahrhunderten immer wieder Erweiterungen angebracht und bestehendes umgebaut, so dass in Teilen eine wilde Mischung aus Romanik, Gotik und Reneissance entstanden ist.


Freitag, 19. Oktober 2018

Kastilien - El Escorial

Königshof der Klosterresidenz
Bibliothek
Da für Freitag schlechtes Wetter angekündigt war und wir uns eine "Indoor-Aktivität" suchen mussten, ging es zum dritten Ausflug unserer Kastilienreise, streng genommen nicht mehr in Kastilien gelegen, zum Escorial in der Nähe von Madrid. Die Klosterresidenz der spanischen Habsburger und Bourbonen wurde durch Phillip II. ab 1563 errichtet und ist der größte Reneissancebau der Welt. Nach Betreten der Anlage durch einen Seiteneingang ging es für uns zunächst quer über den  Innenhof, genannt Königshof, zum großen Haupteingang im Westen, über dem die Bibliothek der Residenz eingerichtet wurde. Da in den Innenräumen der Gebäude fotografieren leider verboten ist, musste man sich hier etwas zurückhalten oder schauen, dass keine Aufpasser in der Nähe waren.

Basilika der Klosterresidenz
Pantheon der Infanten
Nach Besichtigung der Bibliothek überquerten wir abermals den Königshof und betraten gegenüber die zentrale Basilika des Klosters, welche ursprünglich über 3.000 Reliquien beinhaltet hatte. Nach Plünderung durch die Franzosen sind aber über 90% verloren gegangen. Über einen der Kreuzgänge ging es anschließend hinab in das Pantheon der Infanten, wo seit Gründung der Residenz die Kinder der spanischen Monarchen beigesetzt werden. Im etwas weiter gelegenen Pantheon der Könige war die Wärterin leider sehr aufmerksam und der Raum sehr arm an toten Winkeln, so dass wir von dort kein eigenes Bild haben.

Privatgemächer der Bourbonen
Residenz von Nordosten
Zuletzt ging es noch in die Privatgemächer der Habsbuger und der Bourbonen welche entlang des Ostflügels der Residenz, mit Blick auf die Gärten der Anlage, eingerichtet waren. Dabei führte uns unser Weg sowohl durch die Schlaf- und Arbeitszimmer der Könige und Königinnen, als auch durch die repräsentativen Räume, in welchen Audienzen und Empfänge abgehalten wurden. Nach Abschluss der Besichtigung gab es in einem der kleineren Innenhöfe noch unser wohlverdientes Vesper, bevor wir wir dann durch den Regen wieder die Heimreise antraten.

Donnerstag, 18. Oktober 2018

Kastilien - Salamanca

Am nächsten Tag unserer Kastilien-Reise ging es auf zu einer etwas längeren Fahrt nach Salamanca. Ebenfalls ein Ziel aus der Kategorie Weltkulturerbe. Aufgrund eines weiteren gemütlichen Morgens stellten wir unser Auto erst kurz nach Mittag in Salamanca ab und begaben uns in die Innenstadt. 

Casa de las Conchas
Casa de las Conchas
Patio
Nach einem Abstecher zur Touristeninformation und mit einem Stadtplan bewaffnet erreichten wir zunächst die Casa de las Conchas, einen alten Stadtpalast in Salamanca. Besonders auffällig ist die über und über mit Steinmuscheln bedeckte Fassade, welche darauf hinweist, dass der Erbauer des Palastes ein Ritter des Santiagoordens war. In dem Gebäude ist inzwischen die städtische Bilbliothek untergebracht und so ist der Patio kostenfrei zu besuchen.


Kathedralen von Salamanca
Neue Kathedrale
Alte Kathedrale
Anschließend betraten wir die Kathedralen von Salamanca, quer gegenüber des Stadtpalastes gelegen. Nachdem im 16. Jahrhundert die alte Kathedrale zu klein geworden war, wurde direkt angrenzend eine neue, größere Kathedrale gebaut. Die alte Kathedrale existiert jedoch, weitestgehend, bis heute und beide Gebäude sind direkt miteinander verbunden. Beide Kirchen verfügen zudem über eine runde Kuppel über der Vierung und teilen sich einen höheren Glockenturm. Über einen getrennten Zugang von Süden ist dieser zu besichtigen. Zusätzlich führt der Turmrundgang auch noch entlang der Seitenschiffe der beiden Kathedralen und in luftiger Höhe durch das innere beider Kirchen. Bei einem Besuch von Salamanca sollte dieser Rundgang auf keinen Fall weggelassen werden. Interessant ist auch die Einrichtung einer Einbahnstraße für den Rundgang und ein Ampelsystem für den letzten Teil des Aufstiegs, einer engen Treppe, dich auch abwärts begangen werden muss.

Die Kuppeln beider Kathedralen
Römische Brücke
Tormes
Römische Brücke mit Kathedralen
Weil es inzwischen Zeit für ein verspätetes Mittagessen geworden war, führte uns unser nächster Weg hinab an den Tormes, wo wir neben der alten Römerbrücke unsere mitgebrachten Vesperchen verspeisten. Nach einem kurzen Abstecher auf die andere Flußseite mit Blick auf die Kathedralen stiegen wir schließlich wieder hinauf in die Altstadt um dort die älteste bestehende Universität Spaniens anzusehen.


Universität von Salamanca
Kreuzgang der Universität
Bibliothek
Die Universität von Salamanca wurde bereits im Jahre 1218 gegründet und ist damit eine der ältesten Universitäten Europas. Der Bau des ersten Universitätsgebäudes wurde jedoch erst im Jahre 1415 begonnen. Für diesen Bau wurde ähnlich wie bei einem Kloster, ein zentraler Kreuzgang angelegt, von dem aus die verschiedenen Hörsäle betreten werden konnten. Neben weiteren Räumlichkeiten wie etwa einer Bibliothek und einem Raum für den Senat, wurde zur damaligen Zeit natürlich auch eine große Kapelle errichtet.

Plaza Mayor
Plaza Mayor
Auf dem Rückweg zu unserem Auto kamen wir dann noch einmal an der Plaza Mayor vorbei, dem vermeintlich schönsten Platz Spaniens. Aufgrund von Aufbauarbeiten für eine Veranstaltung war ein freier Blick über den gesamten Platz leider nicht möglich.

Mittwoch, 17. Oktober 2018

Kastilien - Ávila

Nach längerer Zeit und vielen anderen Urlauben sind wir mal wieder auf einem klassischen "Sightseeing"-Urlaub. Entschieden haben wir uns für eine Woche im Süden von Kastilien. Eine Woche Weltkulturerbe. Und da es in unserer Unterkunft auch wie bestellt Internet gibt, kann man (wie schon auf Rhodos) des Abends auch gleich die Erlebnisse des Tages zusammenfassen.

Stadtmauer von Ávila
Stadtmauer mit Kathedrale
Aufgrund eines gemütlichen Morgens kamen wir erst gegen 12:00 Uhr an unserem ersten Ziel des Urlaubs an. Der Stadt Ávila, etwa 30km von unserer Unterkunft in Navas de San Antonio entfernt. Als erstes ging es für uns dann zur Auffälligsten der Sehenswürdigkeiten der Stadt, auf einen Rundgang über die Stadtmauer, welche die Altstadt noch immer komplett umringt (ca. 2,5 km Länge). Etwas mehr als die Hälfte der Stadtmauer ist auch zu Fuß (und mit Audioguide) zu besichtigen. Nachdem wir die Altstadt und die Stadtmauer durch die Puerta del Carmen betreten hatten, ging es also auf der Mauer entlang bis zur Puerta de la Catedral, wo wir die Mauer wieder verließen. Einen kleinen, weiter begehbaren Teil der Stadtmauer ignorierend, ging es dann erst einmal zum Mittagessen gegenüber des Tores.

Klosterkirche
Kreuzgang der Könige
Nach dem Essen versuchten wir zunächst eine der Kirchen zu besichtigen, welche sich außerhalb der Stadtmauern befinden, und gemeinsam mit der Altstadt das Ensemble des Weltkulturerbes bilden. Bereits in mittelalterlichen Zeiten war der Bereich innerhalb der Mauer zu eng geworden. Nachdem in der Basílica de San Vicente gerade eine Beerdigung beginnen sollte, machten wir uns dann auf den Weg zum Real Monasterio de Santo Tomás, einem königlichen Kloster im südosten der Stadt. In diesem Kloster hatten die katholischen Könige (Isabella I von Kastilien und Ferndinand II von Aragon) private Gemächer und außerdem ließen sie ihren Sohn Johann nach dessen Tod dort bestatten.

Mit einem kurzen Stopp an Cuatro Postes, einem Aussichtspunkt gegenüber der Stadt, ging es dann gegen 18:30 Uhr wieder zurück nach Navas de Sant Antonio.