Mittwoch, 4. Februar 2015

Réunion Tag 11 - von Bourg Murat zur Gîte du Volcan

Tourdaten
Datum Länge Aufstieg Abstieg Dauer Link
02.11.2014 19,0 km 1.075 m 360 m 6:00 h Réunion Tag 11

Track Tag 11
Piton des Neiges
Nach einer sehr erholsamen Nacht und einem guten Frühstück geht es zunächst einmal wieder auf die Landstraße und die ersten Kilometer denselben Weg zurück, welchen wir am Nachmittag zuvor schon gekommen waren. Allerdings mit dem Unterschied, dass wir heute noch ausgeruht sind und der Weg daher doch um einiges kürzer zu sein scheint. An diesem Morgen ist der Himmel, wie meist am Morgen, wieder weitestgehend wolkenfrei und so haben wir in Richtung Norden einen schönen Blick auf den Piton des Neiges und man meint auch ein Stück unterhalb des Gipfels die Hütte ausmachen zu können. Bald verlassen wir also die Landstraße und biegen südlich von der Landstraße ab. Zunächst folgen wir aber weiterhin einem geteerten Fahrweg, bevor es dann nach einigen Kilometern bei einer Farm wieder auf einen schmalen Wanderweg geht. Dieser führt nun bergauf, bergab durch Farnwälder und auch immer wieder entlang abgezäunter Weiden. Dabei gewinnen wir stetig an Höhe und geraten teilweise in tief hängende Wolken, wodurch es nun auch merklich abkühlt. Auf etwa 2.000 m erreichen wir schließlich am Piton Textor einen Grillplatz an einer Straße, ein idealer Platz um einen Müsliriegel zu essen und sich in den ab und an durchbrechenden Sonnenstrahlen aufzuwärmen.
Lavabäche
Die Landschaft hat sich nun stark verändert. Die Farne sind gewichen und nur noch vereinzelt gibt es etwas höhere Pflanzen bzw. Bäume. Meist ist der Untergrund steinig und immer wieder laufen wir nun auf Lavagestein. Teilweise windet sich der Wanderweg an deutlich erkennbaren Lavabächen entlang . Eine Art natürlicher, "geteerter" Wanderweg den Berg hinauf. Dabei wechseln sich Sonne und Nebel nun ständig ab. Unser Ziel des folgenden Tages, den Piton de la Fournaise, sehen wir aber immer noch nicht, da dieser noch hinter einer Bergkante verborgen ist. Ob wir diesen dann aber auch werden besteigen können, sind wir uns noch nicht ganz sicher. Am Abend zuvor wurde in den Nachrichten gemeldet, dass die seismische Aktivität am Berg stark zugenommen habe und ein Ausbruch des Vulkans in den nächsten Tagen oder Wochen erwartet werde. Zunächst haben wir allerdings noch ein paar Kilometer vor uns, um nur in Sichtweite des Berges zu gelangen.

Blick zum Piton de la Fournaise
Remparts des Sables
Auf einer Höhe von etwa 2.400 m erreichen wir schließlich den Rempart des Sables. Eine von zwei Abbruchkanten, welche den Piton de la Fournaise weiträumig umschließt. An dieser Stelle hat die Kante eine Höhe von etwa 150 m und so hat man einen tollen Ausblick auf die Ebene darunter und hinüber in Richtung Rempart de Bellecombe, dem zweiten Ring um den Berg. Über dessen Kante herausragend können wir nun auch den Piton de la Fournaise erkennen, einen der aktivsten Vulkane der Erde. Neben der Ebene hin zum Vulkan, auf der auch unsere Hütte liegt, führt noch ein tief eingeschnittenes grünes Tal direkt in Richtung Osten und zum Meer. Oberhalb dieses Tals beginnen wir nun den Abstieg längs der Hangkante in Richtung Süden. Entlang dieses Hangs wird der Bewuchs auch kurzzeitig wieder dichter, eine Tatsache, welche wir auch am nächsten Tag am Rempart de Bellecombe feststellen werden.

Plaine des Sables
hohles Lavagestein
In der Ebene angekommen befinden wir uns zunächst wie in einer Mondlandschaft. Der Weg führt nun kerzengerade durch die Ebene über rötlich sandiges Gelände. Hin und wieder schaut Vulkangestein unter dem Sand hervor und immer wieder hört sich der Boden hohl an, wenn man darüber geht. Von Zeit zu Zeit kann man auch aufgebrochene Blasen des Vulkangesteins erkennen, welche dieses erklären. Nach dem Überqueren der Ebene führt der Weg zwischen zwei Hügeln hindurch und in nun auch oft gerölliges Gelände. Teilweise haben sich kleine Bäche in das Vulkangestein gefressen und beim Queren dieser Rinnsale führt der Weg immer wieder hinauf und hinab. Es sind allerdings schon die letzten Meter der heutigen Tour und so kann uns eine letzte kleine Anstrengung nicht mehr schrecken. Als wir schließlich an der Hütte ankommen, sind wir äußerst positiv überrascht: Als beliebtes Ausflugsziel, welches auch per Auto zu erreichen ist, hat die Hütte ein richtiges Café, in welchem man zu jeder Tageszeit einen heißen Kaffee oder auch kalte Cola und Bier bekommt. Also beziehen wir schnell unsere Zimmer und ruhen uns dann bei kühlen Getränken auf der Terrasse aus.

Gîte du Volcan