Sonntag, 20. Oktober 2013

Rhodos - Letzter Tag

Für unseren letzten Tag haben wir uns eine Wanderung in der Nähe der Ostküste ausgesucht. Zunächst aber versuchen wir es noch einmal bei der Akropolis von Ialysos. Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei.


Filérimos
Kloster auf dem Filérimos
Kirche des Klosters mit Malteserkreuz
Wieder gegen zehn Uhr geht es los und wir fahren zunächst auf den Filérimos, auf dem sich, wie ja schon zwei Mal berichtet, die Akropolis von Ialysos befindet. Nachdem wir bereits zwei Mal vor verschlossenen Türen standen, klappt es heute Morgen dann endlich und wir werden eingelassen. Neben einem antiken Athene Tempel befindet sich auf dem Burgberg ein byzantinisches Kloster und eine byzantinische Garnison. Die Garnison ist inzwischen weitestgehend verfallen, das Kloster jedoch ist teilweise noch immer in Benutzung und an diesem haben auch die Johanniter ihr Spuren hinterlassen. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs findet in der Kirche des Klosters auch gerade eine Messe statt, kurze Zeit später ist jedoch auch diese dann zu besichtigen.


Wanderung durch die Skoutouljaris-Schlucht
Eingang in die Schlucht
Frosch-Versammlung
Nach dem Besuch des Filérimos fahren wir weiter zur Schlucht des Skoutouljaris. Hier haben wir uns in unserem Reiseführer eine Wanderung ausgesucht. Angedacht ist eine Strecke von acht Kilometer in etwa 2:30 h. Um kurz nach 12:00 Uhr kommen wir an und machen uns auf den Weg in die Schlucht. Schon am Eingang ragen die Felsen rechts und links steil und hoch auf, die Öffnung ist zunächst jedoch sehr breit, verjüngt sich aber zusehends. Wir laufen hier direkt im trockenen Bachbett, Markierungen oder eindeutig erkennbare Pfade existieren nicht. Nach einigen Minuten kommen wir an den ersten Tümpeln vorbei, welche sich im Schatten der Schlucht halten können. Diese sind einerseits bevölkert von vielen kleinen Fischen, welche hektisch hin und her schwimmen, und von vielen Fröschen. Diese erkennt man zwar nicht auf den ersten Blick, doch sobald man sich einem Tümpel nähert, platscht es an allen Ecken und die Frösche springen ins sichere Wasser. Sonderlich schnell kommen wir auf diese Weise aber erstmal nicht voran.

Falscher Weg an der Ruine
"Falscher" Stausee im Tal
Nach etwa einer halben Stunde kommen wir an die erste Stelle, an der größere Felsen den Weg durchs Flussbett vermeintlich versperren. Diese können jedoch, wie auch im Führer nachzulesen, leicht überklettert oder Umgangen werden. Wir entscheiden uns für beides, einer klettert, der Rest umgeht. Nach diesem Hindernis kommen noch einmal ein paar kleinere Tümpel und ein großer, welcher am Rande der Böschung umgangen werden muss. Anschließend öffnet sich dann das Tal. Die Abhänge am Rand sind nicht mehr so steil und der ganze Lauf viel breiter. Kurze Zeit später passiert es dann. Aufgrund der Ruine eines Hauses am linken Rand der Schlucht verlassen wir kurz das Flussbett und laufen daneben weiter. Dadurch geraten wir in einen Seitenarm und folgen nicht mehr dem breiten Verlauf und unserem eigentlichen Weg. Da im Führer an dieser Stelle allerdings noch keine expliziten Wegmarken vorhanden sind, fällt uns unser Irrtum nicht auf. Einige Zeit später erreichen wir dann eine kreuzende Schotterstraße. Der Wanderführer spricht von einer solchen und auch auf dem (nicht sehr detailreichen) Kartenmaterial ist nur eine einzige eingezeichnet und so folgen wir, wie beschrieben, bergauf. Wiederum nach einiger Zeit sind wir uns dann sicher, dass wir uns auf dem falschen Weg befinden, allerdings vermuten wir, die Schlucht zu früh verlassen zu haben. Wir erreichen einen Hügelkamm und sehen vor uns einen Stausee. Ein solcher soll auch auf unserer Wanderung erreicht werden. Wir beschließen also parallel zum eigentlichen Weg den Hügel höher zu umrunden und dann später auf den eigentlichen Weg zu stoßen, wenn dieser den Hügel hinaufkommt. Nach einer Weile kommen wir an eine Gabelung bei der Ruine eines Hauses, welche der Beschreibung aus dem Führer entsprechen könnte. Hier müsste der eigentliche Weg hinaufführen. Frohen Mutes laufen wir weiter, immer über Fahrwege und in der rhodischen Oktobersonne. Der Weg führt uns nun auf der anderen Seite des Hügelkammes zurück und wir erwarten, jeden Moment auf den Abstieg zu einem Kloster zu stoßen. Von dort ist es dann nicht mehr weit.

Skoutouljaris-Schlucht: Rückweg
Steinmännchen am Weg
Der Weg zieht sich nun ungemein und auch der halbe Liter Wasser, den wir für diese Kurzwanderung vorgesehen hatten, scheint etwas knapp kalkuliert zu sein. Die Himmelrichtung, welche der Weg einschlägt scheint aber zu passen. Also geht es weiter und wir steigen schließlich wieder in Richtung Tal ab und sind überzeugt, bald das Kloster zu erreichen. Wir erreichen jedoch nur ein weiteres trockenes Bachbett und folgen diesem bergab. Auch zwei Versuche rechts des Bachbettes über den Hügel einen Blick zu erhaschen sind nicht von Erfolg gekrönt und so laufen wir weiter bergab. Bergab ist gut. Unser Bachbett mündet schließlich in ein wesentlich breiteres, welchem wir von nun an folgen. Dieses wird dann kurze Zeit später auch wieder fast so spektakulär wie die Schlucht am Anfang. Wieder stellen sich uns große Felsbrocken in den Weg, welche wir umgehen. Für die Schönheit der Landschaft haben wir allerdings nicht mehr ganz so den Sinn, wie zu Beginn. Das sich öffnende Tal, das Kloster, der Fahrweg zum Parkplatz, alles lässt weiter auf sich warten. Ins Grübeln bringt uns kurz eine Entdeckung: Einen Fels, welchen wir genau so in unserem Wanderführer finden, mit der Bildunterschrift "Skoutouljaris-Schlucht". Wohingegen wir ja überzeugt sind, diese schon lange verlassen zu haben. Der Flussverlauf umrundet schließlich wieder einen Hügel und .. nichts. Gewissheit bzgl. unseres Weges bekommen wir jedoch dann eine Weile später. Das Tal kommt uns inzwischen schon leicht bekannt vor, dann stoßen wir plötzlich auf ein Steinmännchen, welches wir Stunden zuvor schon einmal gesehen hatten. Wir befinden uns wieder wenige Minuten vor dem ersten Felshindernis und kurz vor der Stelle, an der wir falsch abgebogen waren. Wie wir nun wissen. Der Rückweg geht dann deutlich schneller und etwa 20 Minuten später sind wir wieder am Auto. Das Wasser ist inzwischen getrunken. Erster Stopp auf der Heimreise wird eine Tankstelle, drei Dosen kalte Cola kaufen. Die Kurz-Wanderung hat fast 4:30 h gedauert.

Samstag, 19. Oktober 2013

Rhodos - Ostküste

Für den heutigen Samstag steht eine Tour entlang der Südküste der Insel an. Hierbei geht es zunächst nach Lindos, eine der drei alten rhodischen Städte der Antike. Nach Dienstag sind dabei nun auch wieder Burgen mit auf dem Programm. Kurz nach zehn Uhr geht es also los auf die rund 60 km entlang der Südost-Küste.


Akropolis Lindos
Lindos
Zugang zur Akropolis
Akropolis
Oberhalb der Stadt thront auf einem steilen Fels die Akropolis der Stadt, welche von allen Herrschern der Insel genutzt und auch ausgebaut wurde. Bereits in der Antike entstanden hier die ersten Heiligtümer oberhalb der Stadt. Zunächst gab es, abgesehen von den natürlichen Gegebenheiten, keine Befestigungsanlagen. Noch unter der Herrschaft der Griechen wurde dann der Zugang zum Fels an den Ecken mit zwei Türmen gesichert. Nachdem die Römer auch noch einen Tempel hinzugefügt hatten, bauten die Byzantiner später noch ein Torhaus und zwei weitere Gebäude hinzu, welche am vorderen Teil der Akropolis stehen. Erst unter der Herrschaft der Johanniter wurde dann der gesamte Fels mit Befestigungen, hauptsächlich Mauern und Türmen, versehen. In späterer Zeit wurden von den Türken dann noch Bastionen hinzugefügt, um sich gegen neu entwickelte Kanonen verteidigen zu können. Dementsprechend finden sich nach dem Betreten der Burganlagen hauptsächlich griechische Heiligtümer innerhalb der johannitischen Befestigungen.

Panagia-Kirche
Apostel-Paulus-Bucht
Unterhalb der Akropolis schmiegt sich das Dorf Lindos zwischen Fels und Meer. Bei unsrer Ankunft laufen allerdings leider gerade mehrere Busladungen Touristen durch das Dorf, so dass es etwas voll ist. Das Dorf an sich scheint allerdings auf diese Touristenmassen gut eingestellt zu sein, so ziemlich jedes Haus innerhalb der engen Gässchen verkauft entweder Klamotten oder etwas zu Essen. Auf dem Weg zurück besichtigen wir noch die Panagia-Kirche. Eine kleine Kirche, welche auch von den Johannitern im 14. Jh. erbaut wurde. Ascnhließend fahren wir dann weiter zu unserem nächsten Tagesordnungspunkt: Burgenbesichtigung. Zuvor machen wir allerdings noch einen kurzen Stopp oberhalb der Apostel-Paulus-Bucht. Diese Bucht liegt auf der anderen Seite des Dorfes, unterhalb der Akropolis und bildete in früherer Zeit den Kriegshafen von Lindos. Die Bucht ist nur durch einen sehr schmalen Felsdurchgang mit dem offenen Meer verbunden und bietet damit einen natürlich geschützten Hafen.



Asklípio
Asklípio
Eingang zur Burg
Ausblick aus dem "Turmraum"
Etwa 20 km weiter die Küste entlang und ein wenig landweinwärts liegt Asklípio. Dort besichtigen wir zunächst die Kirche Mariä Entschlafung. Die Kirche stammt aus dem 11. Jahrhundert und verfügt über Fresken aus dem 17. Jahrhundert. Darunter eine auf Rhodos sehr seltene Darstellung der Apokalypse. Das Fotografieren ist aber leider verboten. Anschließend steigen wir den Berg hinauf zur Burg von Asklípio. Eine weitere Festung, welche von den Johannitern errichtet wurde. Die Außenmauern, der Eingang und der Rest eines Turmes sind noch, leidlich, erhalten. Bis auf ein Räumchen, welches man über einen sehr schmalen Zugang erreichen kann, sind aber keine Innenbereiche mehr begehbar. Die Reste einer Zisterne (vermutlich) sind auch noch zu erkennen. Der Ausblick auf die umliegende Gegend und das wenige Kilometer entfernte Meer ist allerdings hervorragend. Nach der Besichtigung der Burg geht es dann wieder zurück in Richtung Ialysos, pünktlich zur Bundesliga sind wir wieder zu Hause (MESZ+1!).

Freitag, 18. Oktober 2013

Rhodos - Symi

türkische Südküste
Küste von Symi
Nachdem wir am Mittwoch, wie schon berichtet, in Rhodos-Stadt waren und die Überfahrt nach Symi gebucht hatten, ist es nun heute soweit. Bereits morgens um zehn vor acht sitzen wir im Auto und sind auf dem Weg zum Mandraki-Hafen. Dank perfekter Aufklärung im Vorfeld bekommen wir auch auf Anhieb einen kostenlosen Parkplatz für den ganzen Tag und sind pünktlich am Boot. Das Wetter ist wieder gut, zwar noch bewölkt und teilweise sehr windig, aber um die 20°C. Das Boot wird uns zuerst zum Kloster von Panormitis bringen. Zunächst geht es von Rhodos aus nördlich über die Meerenge hinüber an die Küste der Türkei und von dort aus dann östlich nach Symi. Um die Südspitze der Insel herum gelangen wir dann in die Bucht von Panormitis hinein.


Kloster Panormitis
Dhysalonas Bucht
In Panormitis haben wir eine Stunde Aufenthalt. Der Ort besteht im wesentlichen aus einem Kloster, welches immer noch genutzt wird, aber trotzdem teilweise besichtigt werden kann. Danach machen wir auf einem Bänkchen am Rande des Hafens eine kleine Vesperpause, bevor es um zehn vor zwölf wieder weiter geht. Die anschließende Fahrt nach Symi-Stadt führt an der gesamten Ostküste von Symi entlang und dauert etwa eine Stunde, so dass wir um kurz vor ein Uhr in Symi-Stadt sind. Auf dem Weg machen wir noch eine kurze "Runde" durch die Dhysalonas Bucht, welche ausschließlich über das Wasser zu erreichen ist und von steilen Felswänden eingerahmt wird.




Hafen von Symi
Windmühlen über Symi (links oben)
In Symi Stadt haben wir einen Aufenthalt von etwas über drei Stunden und damit ein bisschen mehr Zeit. Der Ort liegt an teilweise sehr steilen Felden in einer großen Bucht im Norden der Insel. Zunächst ersteigen wir den höchsten Punkt des Ortes, welcher laut Karte früher einmal von einer Burg bekrönt wurde. Überreste einer Burg finden wir zwar keine, denn inzwischen stehen hier auf dem Feld zwei Kapellen, aber durch den Blick auf Symi und den Hafen lohnt sich der Aufstieg. Anschließend bewegen wir uns über den Sattel der Höhe nach Norden, zu einer Reihe von (meist verfallenen) Windmühlen. An diesen vorbei gehen wir noch ein Stück weit über felsiges Gelände weiter. Oberhalb des Ortes wollen wir hier unsere Vesperpause machen, werden aber durch den teilweise stürmischen Wind wieder vertrieben. Also steigen wir wieder zum Hafen hinab und essen dort am Wasser auf einer Parkbank. Auf der anderen Seite des Hafens versuchen wir auch noch zu einem kleinen Felsen aufzusteigen, allerdings finden wir uns bei allen Treppen immer in Sackgassen wieder und so sind wir dann doch früher am Schiff zurück, als zunächst gedacht. 


Rückfahrt im Abendlicht
Sonnenuntergang
Auf der Rückfahrt haben wir zwar teilweise sehr hohen Seegang, aber den überstehen wir alle unbeschadet und schaffen es teilweise sogar ein wenig zu schlafen. Kurz vor sechs sind wir wieder in Rhodos und werden auf dem Heimweg noch mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt.

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Rhodos - Regen

Sturmschäden auf dem Weg
Heute gibt es aus Rhodos wenig zu berichten. Wie schon seit über einer Woche angekündigt, kam heute Nacht Regen und Sturm über Rhodos. Schon in der Nacht pfeift der Wind ums Haus und heute morgen steht dann das Wasser im Erdgeschoss unter Fenstern und Türen. So beginnen wir den Tag mit Entspannung, Bücher lesen, surfen etc.. Langsam bessert sich das Wetter, am frühen Nachmittag gibt es dann aber noch einmal leichte Schauer. Als dies dann endgültig vorüber scheint, machen wir uns, wie am Montag ja schon angekündigt, auf den Weg zur Akropolis von Ialysos, welche am Montag Nachmittag schon geschlossen hatte. Und wieder stehen wir vor verschlossenen Toren. Mit dem 16.10. hat anscheinend die Nebensaison begonnen und die Öffnungszeiten enden um 15:00 Uhr. Unverrichteter Dinge fahren wir also wieder zurück und hoffen auf besseres Wetter am morgigen Freitag. Insbesondere für die Überfahrt nach Symi wäre ein Nachlassen des Sturmes wünschenswert. Aktuell pfeift dieser wieder ums Haus.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Rhodos - Stadt

Für die zweite größere Unternehmung auf Rhodos haben wir uns die Hauptstadt der Insel ausgesucht. Auch wenn diese ihren Koloss vor wenigen tausend Jahren eingebüßt hat, so soll sie insgesamt doch immer noch sehenswert sein.


Murat-Reis-Moschee
Einfahrt Mandraki Hafen
Da Rhodos-Stadt keine zehn Kilometer von Ialysos entfernt liegt, brauchen wir nur rund eine viertel Stunde, um - über die Küstenstraße und entlang der Bettenburgen -  zum Parkplatz am Hafen zu gelangen. Wir parken etwas nördlich der Altstadt und in etwa auf der Höhe des Mandraki-Hafens, des historischen Hafens von Rhodos. Der Eingang dieses Hafens wurde einst vom berühmten Koloss von Rhodos bewacht. Heute wird dieser allerdings nur noch von zwei Säulen flankiert, auf welchen Hirsch und Hirschkuh, Symbole der Insel Rhodos, thronen. Nach einem kurzen Abstecher zur Murat-Reis-Moschee in der Nähe des Parkplatzes, gehen wir dann entlang des Hafens langsam in Richtung Altstadt. An der Mole reihen sich die Ausflugsboote aneinander, welche die umliegenden Inseln und auch verschiedene Häfen auf Rhodos ansteuern. Da wir ohnehin einen Ausflug nach Symi geplant haben, buchen wir hier auch gleich die Überfahrt für Freitag. Kurz darauf gelangen wir dann durch das Eleftherias-Tor in den befestigten Altstadtbereich von Rhodos.


Odos Ippoton (Ritterstraße)
Herberge der Franzosen
Vom Eingangstor aus wenden wir uns zunächst in Richtung der Ritterstraße (Odos Ippoton), welche bergauf in Richtung des Großmeisterpalastes führt. An die Straße grenzen neben dem neue Hospital die Herbergen der verschiedenen Zungen des Johanniterordens. D.h., die Herbergen der verschiedenen Landsmannschaften innerhalb des Ordens. Die Herbergen sind zwar nicht zu besichtigen, wurden jedoch in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts originalgetreu restauriert. Am Ende der Straße befindet sich dann der Eingang zum Großmeisterpalast, den wir jedoch erst später besichtigen wollen. Um 12:30 Uhr wird nämlich der Zugang zu den Stadtmauern für etwa 2:30 h geöffnet und so besorgen wir uns hier drei Tickets (2€) und warten noch zwanzig Minuten am Palast.


Südteil der Stadtmauer
Graben mit Vorwerk und Stadtmauer
Pünklich um 12:30 öffnet sich der Zugang zur Stadtmauer am Kanonentor. Die Stadtmauer von Rhodos ist immer noch nahezu komplett erhalten und umrundet den gesamten Altstadtbereich. Zu begehen ist allerdings nur etwa die Hälfte der Mauer, so dass man am anderen Ende der Stadt wieder hinabsteigt. Im Verbindung mit einem Stadtrundgang allerdings ideal. Die Mauer ist meist mindestens zehn Meter dick, und immer wieder mit Bastionen verstärkt. Vor der Mauer befindet sich ein großer Graben und auch in diesem existieren teilweise noch Vorwerke. Ein sehr imposanter Bau. Vom Kanonentor gelangen wir über einen recht schmalen Verbindungsweg auf die eigentliche Mauer, welche dann nach Süden abbiegt. Hier befinden wir uns im Bereich der deutschen, denn auch bei der Verteidigung der Stadtmauer waren die einzelnen Abschnitte den jeweiligen Zungen des Ordens unterteilt. An den deutschen Bereich schließen sich dann die Abschnitte der Auvergne, Aragons und Englands an. Nach etwas über einer halben Stunde erreichen wir dann das Koskinou-Tor und steigen von der Mauer in die Altstadt ab.


Stadtstrand von Rhodos
Gasse im türkischen Viertel
Nach der Besichtigung der Stadtmauer laufen wir ein kleines Stück durch die Altstadt und wechseln dann durch einen schmalen, unterirdischen Gang in den Burggraben. Durch den Burgraben erreichen wir schließlich den Handelshafen von Rhodos, an dem auch die großen Kreuzfahrtschiffe festmachen. Entlang des Hafens umrunden wir weiter die Altstadt, bis wir am Stadtstrand von Rhodos wieder in die Altstadt hineingehen. Kreuz und quer geht es nun durchs jüdische und türkische Viertel durch die Gassen. Überlaufene touristische Straßen und Plätze wechseln sich ab mit völlig ruhigen schmalen Gässchen. Dabei kommen wir an verschiedenen Moscheen in sehr stark variierenden Erhaltungsgraden vorbei. Auch die spärlichen Überreste von byzantinischen Verteidigungsmauern kann man noch erkennen. Die Bretterwege, über die man diese allerdings genauer ansehen können soll, sind kaum besser erhalten.


Eingang zum Palast
Mosaiken und Marmorböden
Schließlich kommen wir wieder am Großmeisterpalast an, um ihn nun auch wirklich zu besichtigen. Errichtet wurde dieser, nachdem die Johanniter 1309 die Insel von den Byzantinern erobert hatten, auf den Resten eines byzantinischen Gebäudes. Nach der Explosion eines Munitionsdepots wurde der Palast stark beschädigt, und dann während der italienischen Besatzung (1912 - 1943) restauriert. Dies jedoch leider nicht im hostorischen Kontext sondern als Residenz für den König und den Duce, welche aber den Palast beide niemals besuchten. Während die Fassaden allerdings weitestgehend originalgetreu wiederhergestellt wurden, sind in den Innenräumen viele römische und griechische Mosaike von der Insel Kos verbaut worden. Auch die vielen Marmorböden mag ich mir in einem Gebäude der Johanniter aus dem 14. Jahrhundert nur schwer vorstellen. Außer dem Gebäude an sich beherbert der Palast auch eine kleine Ausstellung über die griechische Geschichte der Insel Rhodos.


Nach der Besichtigung des Palastes ging es dann langsam zurück zum Parkplatz und anschließend zurück nach Ialysos.

Dienstag, 15. Oktober 2013

Rhodos - Westküste

Für den ersten vollen Tag auf Rhodos hatten wir uns für eine der längsten Touren entschieden. Die Fahrt entlang der Westküste mit Besichtigung alten Gerümpels:


Monólithos
Monólithos
Aussicht auf die Kerameni Bucht
Zugang zur Burg
Zunächst geht es rund 65 km an der Westküste entlang. Zuerst durch verschiedene Orte und am Flughafen vorbei, nach etwa der Hälfte des Weges wird es aber deutlich bergiger und die Straße windet sich auf und ab. Nach rund 90 Minuten sind wir dann an der Burg von Monólithos. Eine Burg, welche, wie wohl dem Namen nach zu erwarten, auf einem großen Felsblock gelegen, über dem Meer thront. Im 15. Jahrhundert erbaut, wurde die Burg unter der Herrschaft der Johanniter für die Verteidigung der Küsten eingesetzt. Die imposanten Außenmauern täuschen allerdings darüber hinweg, dass innerhalb des Burgareals kaum mehr etwas erhalten ist, von einem Tonnengewölbe einmal abgesehen. Nichtsdestotrotz, gerade auch aufgrund der tollen Lage, lohnt sich der Besuch aber in jedem Fall. In dem felsigen Gelände der Burg treffen wir auch auf die ersten Hardun, doch dazu unten mehr.


Kritiniá
Kritiniá
Burggelände Kritiniá
Aussicht auf Alímia und Chalki
Nach der Besichtigung von Monólithos geht es zurück in Richtung Nord-Osten zur Burg von Kritiná. Auch dies eine Burg die in der Zeit der Johanniterherrschaft über Rhodos errichtet wurde, um die Küsten zu sichern. In diesem Fall wurde der Bau im Jahr 1472 unter Großmeister Orsini begonnen. Zunächst sehen wir uns außerhalb der Burg um und treffen auch hier auf weitere Hardun, dann geht es hinein in die Burg. Von dieser ist zwar einiges mehr erhalten, als von der vorigen Burg, jedoch sind auch hier keine Innenräume zu begehen. Der einzige Raum ist verschlossen. Von dem erhaltenen Rest des Bergfrieds hat man jedoch eine tolle Aussicht auf die nahe gelegenen Inseln Alímia und Chálki. 



Kamirós
Blick über Kamirós
Apollontempel
Im Anschluss ging es wieder weiter die Küstenstraße entlang zu unserem letzten Stopp, der antiken Stadt Kamirós. Der Legende nach wurde diese Stadt von Althaimenes, einem Enkel des Minos gegründet, die Ausgrabungen legen jedoch nahe, dass es Mykener waren, welche sich im 14.Jh. v. Chr. hier niederließen. Nach der späteren Gründung von Rhodos wurde die Stadt jedoch bedeutungslos, so dass sie spätestens im 4. Jh. n. Chr. aufgegeben wurde. Die Überreste wurden in den 1930ern entdeckt und freigelegt. Anhand der Ausgrabungen kann man die Ausmaße der antiken Anlagen zwar gut erkennen, zumeist sind jedoch leider nur die Grundmauern erhalten.




Hardun
Hardun
Wie oben angesprochen sind uns heute an beiden Burgen einige Hardun über den Weg gelaufen. Diese Echse, auch Schleuderschwanz genannt, ist (laut Wikipedia) die einzige aus der Familie der Agamen, welche auch auf europäischem Gebiet heimisch ist. Außerdem unsere erste Begegnung mit dieser Art und daher hier einen Eintrag wert.

Montag, 14. Oktober 2013

Rhodos - Ankunft

Sieh an, wir sind in Rhodos und haben wider Erwarten doch Internet. So wird es uns also möglich sein, hier den ein oder anderen Eindruck von unserem "Spontanurlaub" gleich online zu stellen. 

Wohnzimmer und Internet

Filérimos, Rhodos-Stadt
Aussichtskreuz
Nachdem wir heute Morgen in Worms schon um kurz vor 4:00 Uhr aufstehen mussten um gerade noch so pünktlich am Flughafen Hahn zu sein, sind wir heute Vormittag zwar müde, aber doch gut auf Rhodos angekommen. Und das Ganze bei strahlendem Sonnenschein und wunderbarem Sommerwetter. Die Unterkunft liegt auch nur wenige Minuten vom Flughafen entfernt und so sind wir schon gegen 11:00 (Ortszeit) in Ialysos. Nach Übernahme des Hauses geht es dann zunächst kurz ins Dorf, um ein verspätetes Frühstück zu kaufen. Frisch gestärkt dann erst einmal ... aufs Bett, Schlaf nachholen. Gegen halb vier sind wir dann so weit wieder hergestellt, dass wir zu einer kleinen Nachmittagsunternehmung aufbrechen. Etwa fünf Kilometer entfernt befindet sich der Berg Filérimos mit der antiken Akropolis von Ialysos. Allerdings hat die Ausgrabungsstätte, wie sich herausstellt, Montags nur bis 15:00 Uhr geöffnet und so fällt diese Besichtigung aus. Auch der Ausblick auf Ialysos gestaltet sich schwierig, da der nördliche Bereich des Berges komplett von dieser Stätte eingenommen wird. So bleibt uns nur, ein großes Betonkreuz zu besteigen und in der Nachmittagssonne den Ausblick in Richtung Symi zu genießen. 

Weiteres dann morgen...

PS: Wer weiss, um was für einen (Greif-)Vogel es sich hier handelt, darf mir gerne in den Kommentaren einen Tipp geben:


Sonntag, 13. Oktober 2013

Abel Tasman Coast Track

Tourdaten
Datum Länge Aufstieg Abstieg Dauer Link
20.04.2007 19,6 km 750 m 750 m ca. 6:30 h -


Abel Tasman Coast Track
Abel Tasman National Park
Nachdem auch diese Tour schon etwas länger her ist, bitte ich um Verständnis, wenn die Beschreibung in den Details etwas spartanischer ausfällt als andere Wanderungen zuvor. Im Rahmen unserer Tour über die Südinsel Neuseelands hatten wir uns neben dem Routeburn Track (TBD) noch eine zweite Wanderung herausgesucht. Den Abel Tasman Coast Track, auch einer der neun Great Walks. Ein Weg, welcher an der Nordspitze der Südinsel immer an der Küste entlangführt. Große Höhenunterschiede gibt es hier nicht zu überwinden, dafür ist die Landschaft mit türkisem Wasser und hellen Sandstränden der komplette Kontrast zu den sonstigen Bergwanderungen. Allerdings konnten wir zeitlich nicht den gesamten Weg begehen, sondern nur etwa das erste Drittel des gesamten Weges. Bereits am Vorabend waren wir angereist und hatten in einem Hostel in der Nähe von Marahau übernachtet. Die Übernachtung in der Bark Bay Hut war bereits reserviert und auch für den Rückweg hatten wir im Vorfeld gesorgt: Anstatt sich vom Water Taxi abholen zu lassen, hatten wir uns dazu entschieden, per Sea-Kayak zurückzufahren.

Coquille Bay
The Anchorage
Die ersten paar hundert Meter geht es noch durch flaches, sumpfiges Gelände hinüber zum eigentlichen, dann permanent hügeligen, Wanderweg. Durch dichten Busch geht es auf und ab. Direkt am Strand entlang geht es nur selten, aber hin und wieder bekommt man auch kurzeitig Sand unter die Füße. Meistens geht es aber ein Stück oberhalb des Wassers am Küstenverlauf entlang und allenthalben öffnet sich der Blick auf die vielen verschiedenen Buchten und Strände, viele davon ausschließlich über Wasser zu erreichen. Das Wetter zeigt sich auch von seiner besten Seite, der Himmel ist absolut wolkenlos, tief blau und für Ende April ist es immer noch angenehm warm. Nach etwas über drei Stunden erreichen wir schließlich die Torrent Bay, wo wir zunächst einmal eine Rast einlegen.

Warten auf die Ebbe
Barfuß durch die Torrent Bay
Generell empfiehlt es sich für den Abel Tasman Coast Track, wenn man sich im Vorfeld über die aktuellen Gezeiten erkundigt. Gerade an der Torrent Bay, aber auch in späteren Etappen des gesamten Weges, kann man sich einige Kilometer des Weges sparen, indem man bei Ebbe direkt die Bucht durchquert, anstatt außen herum zu laufen. Als wir an der Torrent Bay ankommen, setzt die Ebbe gerade ein, und so ergibt sich der Zeitpunkt der Rast ganz automatisch. Nach einer knappen halben Stunde hat sich der Wasserspiegel dann soweit gesenkt, dass wir uns (barfuß oder in Sandalen) durch den Schlick auf den Weg machen können. Teilweise reicht in den "Abflusskanälen" das Wasser zwar immer noch bis zum Oberschenkel, aber wir kommen ohne Probleme hinüber an den Strand des Dörfchens Torrent Bay. Am Ende des Strandes heisst es dann wieder die Füße trocknen und Wanderschuhe anziehen, bevor es dann weiter geht in Richtung Bark Bay Hut.

Torrent Bay bei Ebbe
Brücke über Falls River
Direkt hinter Torrent Bay geht es recht steil den Berg hinauf, wodurch wie noch einmal einen schönen Blick auf die Bucht bekommen, die wir gerade durchquert haben. Die Ebbe ist nun auf dem Höhepunkt und in der Bucht sind nur noch vereinzelt Wasserstellen erkennbar. Der Weg folgt nun nicht mehr so direkt dem Küstenverlauf wie meist zuvor, aber an lichten Stellen kann man weiterhin den Ausblick aufs Meer genießen. Während die Schatten dann so langsam schon länger werden, überqueren wir den Falls River über eine Stahlseilbrücke. Wenige Meter vor unserem Ziel führt uns der Weg dann noch einmal direkt an einem Strand vorbei. Für einen malerischen Sonnenuntergang über dem Wasser stimmt jedoch leider die Himmelsrichtung nicht. Auf der Hütte gibt es dann mitgebrachte Fertig-Nudelsuppe (per Gaskocher) und später noch Skat bei Kerzenschein.

Abendstimmung an der Bark Bay

Das Water-Taxi bringt die Kayaks
Cyathea Cove
Am nächsten Morgen stehen wir dann am Strand bereit und warten aufs Water Taxi. Wie zu Beginn schon erwähnt allerdings nicht, um damit zurück nach Marahau zu fahren, sondern um die Kayaks in Empfang zu nehmen. Auch der Führer der Tour und einige andere Teilnehmer kommen morgens per Motorboot in die Bark Bay gefahren. Mit dem Sea-Kayak geht es dann, immer zu zweit in einem Kayak, auf dem Seeweg zurück. Inklusive Besuch der Seehund-Kolonie vor Adele Island und längerer Pause und kurzem Bad an einem Strand. Am späten Nachmittag kommen wir dann schließlich wieder am Parkplatz bei unserem Auto an, gerade noch rechtzeitig bevor die Ebbe richtig einsetzt und wir unsere Kayaks mehrere hundert Meter über den Strand hätten ziehen müssen.