Für unseren letzten Tag haben wir uns eine Wanderung in der Nähe der Ostküste ausgesucht. Zunächst aber versuchen wir es noch einmal bei der Akropolis von Ialysos. Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei.
Filérimos
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Kloster auf dem Filérimos |
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Kirche des Klosters mit Malteserkreuz |
Wieder gegen zehn Uhr geht es los und wir fahren zunächst auf den Filérimos, auf dem sich, wie ja schon zwei Mal berichtet, die Akropolis von Ialysos befindet. Nachdem wir bereits zwei Mal vor verschlossenen Türen standen, klappt es heute Morgen dann endlich und wir werden eingelassen. Neben einem antiken Athene Tempel befindet sich auf dem Burgberg ein byzantinisches Kloster und eine byzantinische Garnison. Die Garnison ist inzwischen weitestgehend verfallen, das Kloster jedoch ist teilweise noch immer in Benutzung und an diesem haben auch die Johanniter ihr Spuren hinterlassen. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs findet in der Kirche des Klosters auch gerade eine Messe statt, kurze Zeit später ist jedoch auch diese dann zu besichtigen.
Wanderung durch die Skoutouljaris-Schlucht
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Eingang in die Schlucht |
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Frosch-Versammlung |
Nach dem Besuch des Filérimos fahren wir weiter zur Schlucht des Skoutouljaris. Hier haben wir uns in unserem Reiseführer eine Wanderung ausgesucht. Angedacht ist eine Strecke von acht Kilometer in etwa 2:30 h. Um kurz nach 12:00 Uhr kommen wir an und machen uns auf den Weg in die Schlucht. Schon am Eingang ragen die Felsen rechts und links steil und hoch auf, die Öffnung ist zunächst jedoch sehr breit, verjüngt sich aber zusehends. Wir laufen hier direkt im trockenen Bachbett, Markierungen oder eindeutig erkennbare Pfade existieren nicht. Nach einigen Minuten kommen wir an den ersten Tümpeln vorbei, welche sich im Schatten der Schlucht halten können. Diese sind einerseits bevölkert von vielen kleinen Fischen, welche hektisch hin und her schwimmen, und von vielen Fröschen. Diese erkennt man zwar nicht auf den ersten Blick, doch sobald man sich einem Tümpel nähert, platscht es an allen Ecken und die Frösche springen ins sichere Wasser. Sonderlich schnell kommen wir auf diese Weise aber erstmal nicht voran.
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Falscher Weg an der Ruine |
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"Falscher" Stausee im Tal |
Nach etwa einer halben Stunde kommen wir an die erste Stelle, an der größere Felsen den Weg durchs Flussbett vermeintlich versperren. Diese können jedoch, wie auch im Führer nachzulesen, leicht überklettert oder Umgangen werden. Wir entscheiden uns für beides, einer klettert, der Rest umgeht. Nach diesem Hindernis kommen noch einmal ein paar kleinere Tümpel und ein großer, welcher am Rande der Böschung umgangen werden muss. Anschließend öffnet sich dann das Tal. Die Abhänge am Rand sind nicht mehr so steil und der ganze Lauf viel breiter. Kurze Zeit später passiert es dann. Aufgrund der Ruine eines Hauses am linken Rand der Schlucht verlassen wir kurz das Flussbett und laufen daneben weiter. Dadurch geraten wir in einen Seitenarm und folgen nicht mehr dem breiten Verlauf und unserem eigentlichen Weg. Da im Führer an dieser Stelle allerdings noch keine expliziten Wegmarken vorhanden sind, fällt uns unser Irrtum nicht auf. Einige Zeit später erreichen wir dann eine kreuzende Schotterstraße. Der Wanderführer spricht von einer solchen und auch auf dem (nicht sehr detailreichen) Kartenmaterial ist nur eine einzige eingezeichnet und so folgen wir, wie beschrieben, bergauf. Wiederum nach einiger Zeit sind wir uns dann sicher, dass wir uns auf dem falschen Weg befinden, allerdings vermuten wir, die Schlucht zu früh verlassen zu haben. Wir erreichen einen Hügelkamm und sehen vor uns einen Stausee. Ein solcher soll auch auf unserer Wanderung erreicht werden. Wir beschließen also parallel zum eigentlichen Weg den Hügel höher zu umrunden und dann später auf den eigentlichen Weg zu stoßen, wenn dieser den Hügel hinaufkommt. Nach einer Weile kommen wir an eine Gabelung bei der Ruine eines Hauses, welche der Beschreibung aus dem Führer entsprechen könnte. Hier müsste der eigentliche Weg hinaufführen. Frohen Mutes laufen wir weiter, immer über Fahrwege und in der rhodischen Oktobersonne. Der Weg führt uns nun auf der anderen Seite des Hügelkammes zurück und wir erwarten, jeden Moment auf den Abstieg zu einem Kloster zu stoßen. Von dort ist es dann nicht mehr weit.
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Skoutouljaris-Schlucht: Rückweg |
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Steinmännchen am Weg |
Der Weg zieht sich nun ungemein und auch der halbe Liter Wasser, den wir für diese Kurzwanderung vorgesehen hatten, scheint etwas knapp kalkuliert zu sein. Die Himmelrichtung, welche der Weg einschlägt scheint aber zu passen. Also geht es weiter und wir steigen schließlich wieder in Richtung Tal ab und sind überzeugt, bald das Kloster zu erreichen. Wir erreichen jedoch nur ein weiteres trockenes Bachbett und folgen diesem bergab. Auch zwei Versuche rechts des Bachbettes über den Hügel einen Blick zu erhaschen sind nicht von Erfolg gekrönt und so laufen wir weiter bergab. Bergab ist gut. Unser Bachbett mündet schließlich in ein wesentlich breiteres, welchem wir von nun an folgen. Dieses wird dann kurze Zeit später auch wieder fast so spektakulär wie die Schlucht am Anfang. Wieder stellen sich uns große Felsbrocken in den Weg, welche wir umgehen. Für die Schönheit der Landschaft haben wir allerdings nicht mehr ganz so den Sinn, wie zu Beginn. Das sich öffnende Tal, das Kloster, der Fahrweg zum Parkplatz, alles lässt weiter auf sich warten. Ins Grübeln bringt uns kurz eine Entdeckung: Einen Fels, welchen wir genau so in unserem Wanderführer finden, mit der Bildunterschrift "Skoutouljaris-Schlucht". Wohingegen wir ja überzeugt sind, diese schon lange verlassen zu haben. Der Flussverlauf umrundet schließlich wieder einen Hügel und .. nichts. Gewissheit bzgl. unseres Weges bekommen wir jedoch dann eine Weile später. Das Tal kommt uns inzwischen schon leicht bekannt vor, dann stoßen wir plötzlich auf ein Steinmännchen, welches wir Stunden zuvor schon einmal gesehen hatten. Wir befinden uns wieder wenige Minuten vor dem ersten Felshindernis und kurz vor der Stelle, an der wir falsch abgebogen waren. Wie wir nun wissen. Der Rückweg geht dann deutlich schneller und etwa 20 Minuten später sind wir wieder am Auto. Das Wasser ist inzwischen getrunken. Erster Stopp auf der Heimreise wird eine Tankstelle, drei Dosen kalte Cola kaufen. Die Kurz-Wanderung hat fast 4:30 h gedauert.