Breitenberg |
Route Tag 1 |
Nach mehreren Wochen Vorlauf ist es nun endlich soweit, das Wanderwochenende mit mehreren aktuellen und ehemaligen Kollegen ist gekommen. Und pünktlich zum Wochenende ist auch das Wetter dann besser geworden. Nachdem zwei Wochen vorher die Webcams noch vor lauter Schneetreiben nur weiss zeigten und am Vortag die Gipfel noch komplett in den Wolken hingen begrüßt uns der Morgen des 15.06.2013 mit bestem Wanderwetter.
Geplant waren für den ersten Tag die Besteigung des Breitenbergs mit anschließender Überquerung des Aggensteins und nach einer Pause in der Bad Kissinger Hütte die Rückkehr nach Pfronten durch die Reichenbachklamm. Aber erst einmal der Reihe nach:
Da es in unserer Unterkunft, dem Gasthof Aggenstein, erst ab 8:00 Uhr Frühstück gibt, wurde die Aufstehzeit auf 7:00 Uhr festgelegt, Abmarsch um 7:30 mit kurzem Halt beim lokalen Bäcker. Gegen 8:00 befinden wir uns dann also wirklich im Anstieg zum Breitenberg. Immer mehr kommt nun auch die Sonne heraus und es wird doch deutlich wärmer und die Sonnenmilch findet tatsächlich Anwendung. Nachdem die ersten Meter noch auf einem steilen Fahrweg zurückgelegt wurden wechseln wir nun auf einen Pfad, welcher in Serpentinen eine Abfahrtsstrecke hinaufführt, zum Tiroler Stadl. Nach etwa 250 Höhenmetern macht sich nun auch bei den ersten bemerkbar, dass dies dann doch die erste Tour des Jahres ist und die Kondition noch nicht das ist, was sie sein sollte. Nachdem wir kurz später das Tiroler Stadl links liegen lassen wird der Weg nun deutlich steiler und - nach den starken Regenfällen der vorherigen Tage - stellenweise auch sehr schmierig und rutschig. Eine Pausenbank sucht man leider vergeblich und so geht es weiter bergauf.
Pause an der Baumgrenze |
Schneefeld |
Auf etwa 1.400 m ist dann schließlich die Baumgrenze erreicht und ein paar Steine müssen als Pausenbank herhalten. Ab hier säumen nun nur noch kleinere Sträuche und Büsche den Weg. Ohne Verschnaufpause in Form eines flachen Stückes geht es immer weiter hinauf in Richtung des Felsaufbaus des Breitenbergs, welcher bei etwa 1.750 m erreicht ist. Hier zeigt sich dann auch die "milde" Witterung der letzten Wochen. Der reguläre Weg ist noch durch ein Schneefeld blockiert und wir müssen seitlich an diesem vorbei steigen. Nach einigen wenigen Metern leichter Kraxelei ist aber auch dieses Hindernis gemeistert und es geht das letzte (drahtseilgesicherte) Stück hinauf zum Gipfel.
Aggenstein |
Nach kurzer Pause und Gruppenbild am Gipfelkreuz geht es dann auf die Terrasse der Ostlerhütte zu sechs Apfelsaftschorle und Ausblick auf die Allgäuer Alpen und den Anstieg zum Aggenstein.Nach etwa 30 Minuten soll dieser dann in Angriff genommen werden. Die Wege sind nun breit und nachdem wir im Anstieg zum Breitenberg keine Menschenseele getroffen hatten, kommen uns nun die Massen aus Richtung der Seilbahn entgegen. Auch einige Mountainbikefahrer des Pfrontener Radmarathons quälen sich hier über die Gipfelhöhe der Strecke. Im Beginn des Anstiegs dann eine kurze Beratschlagung. Einer der Teilnehmer hat leichte Probleme mit seinem Oberschenkel und möchte sich den Aggenstein nicht mehr zumuten. Wir entschließen uns also dazu, den Aggenstein an der Nordflanke zu umgehen und dann wie geplant durch die Reichenbachklamm abzusteigen. Mit Möglichkeit des Abbruchs über die Seilbahn. Nachdem der Gipfel der Wanderung mit dieser Entscheideung dann schon überschritten ist, legen wir am Wegrand eine weitere Pause ein um unsere mitgebrachten gerauchten Bratwürste mit Gipfel-Bier und -Schnaps zu verspeisen.
Reichenbachklamm |
Reichenbachklamm |
Deutlich zügiger geht es nun also weiter und nach kurzem Abstieg queren wir unterhalb der Nordwand des Aggensteins und erreichen schließlich am Ausgang des bösen Tritts wieder unsere ursprünglich geplante Strecke und machen uns auf den Abstieg in Richtung Reichenbachklamm. Streckenweise queren oder benutzen wir hier nun auch den Fahrweg, auf welchem nun die Teilnehmer des Radmarathons ins Tal rauschen. Wir halten uns also am äußersten Rand des Weges und Vertrauen auf das fahrerische Können der Teilnehmer. Am Eingang zur Reichenbachklamm wird uns dann abermals eine Entscheidung abgenötigt. Die Klamm ist (laut Schild) wegen Bau und Sprengarbeiten für Wanderer gesperrt. Die Alternative würde der Fahrweg bieten, welcher aber durch den Radmarathon auf so einer langen Strecke mit vielen uneinsehbaren Kurven nicht wesentlich sicherer erscheint. Schlussendlich vertrauen wir darauf, dass an einem Samstag wohl nicht gesprengt wird und benutzen den Weg durch die Reichenbachklamm. Eine Entscheidung welche sich (aus meiner Sicht) auch als richtig erweist. Die gesprengten Stellen scheinen auf der gegenüberliegenden Seite der Klamm zu liegen, Bauarbeiter sind keine zu sehen. Nach Austritt aus der Klamm erreichen wir dann die Felder außerhalb von Pfronten und kehren über diese zum Gasthof zurück. Gegen 15:00 Uhr sind wir wieder retour und genießen anschließend das ein oder andere kühle Radler (sauer) und die hervorragende lokale Küche.
Mit einer kurzen Runde rasende Roboter lassen wir dann den Abend ausklingen ehe es dann schon gegen 21:30 in Richtung Bett geht. Am nächsten Tag steht ja schließlich noch eine zweite Tour an, auch wenn sich diese deutlich kürzer und weniger anstrengend gestaltet.
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