Donnerstag, 29. August 2013

Allgäutour - Tag 2

Tourdaten
Datum Länge Aufstieg Abstieg Dauer Link
19.08.2013 10,0 km 1050 m 800 m ca. 5:45 h Allgäu - Tag 2

Allgäutour - Tag 2
E5 und Heilbronner Weg
Schon Sonntagabend beginnt es hin und wieder in leichten Schauern zu regnen und die Wettervorhersage verheißt auch für den folgenden Montag nichts gutes. Schon ab morgens könnte es zu Schauern kommen und ab dem frühen Nachmittag sind dann sogar ergiebige Regenfälle angekündigt. Dass die geplante Strecke für diesen zweiten Tag nicht allzu lange ist, kommt uns so gesehen zwar einerseits entgegen, andererseits steht mit dem Großen Krottenkopf der höchste Berg der Allgäuer Alpen auf dem Programm und diesen will man dann doch nicht in strömendem Regen in Angriff nehmen. Dementsprechend klingelt der Wecker schon morgens um 6:00 Uhr. Wobei einem die enge Nacht im Lager das Aufstehen durchaus erleichtert. Nach einem recht teuren Müslifrühstück sind wir also gegen kurz nach 7:00 bereit zum Abmarsch. Und das zusammen mit geschätzt 50 weiteren Wanderern, die sich nun auch auf den Weg machen. Während wir also loslaufen, quält sich vor uns schon eine lange Karawane den Weg in Richtung E5 und Heilbronner Weg den Anstieg hinauf. Glücklicherweise scheint sich die Hornbachkette nicht ganz so großer Beliebtheit zu erfreuen und so haben wir, unsere Abzweigung kommt schon nach ca. 200 m, sehr bald den Weg für uns alleine.

Alpensalamander
Blick zurück auf die Kemptener Hütte
Nach der Abzweigung führt uns der Weg zunächst (wie schon am Vortag durch den Sperrbachtobel) in Richtung Muttlerkopf. Nach einigen Minuten müssen wir unseren Anstieg allerdings kurz unterbrechen. Die sehr feuchte Witterung, direkt vor Abmarsch hatte es sogar schnell mal geregnet, hat einen Alpensalamander herausgelockt, welcher nun auf dem Pfad herumklettert. Ein Tier, welches wir zuvor auf unseren Wanderungen  noch nie beobachten durften. Man bekommt jedoch schnell den Eindruck, dass dieses Tier zumindest in diesem Teil der Alpen nicht wirklich gefährdet sein kann, da sich sonst wahrscheinlich nicht solche Massen uns in den Weg stellen würden. Streckenweise muss man fast schon aufpassen, nicht auf eines der Tierchen draufzutreten. Knapp über der 2000 m Marke erreichen wir dann den ersten Pass und den Anstieg zum Muttlerkopf. In Anbetracht der Wetteraussichten lassen wir diesen allerdings links liegen und gehen direkt weiter in Richtung Krottenkopfscharte. Wenn wir den Großen Krottenkopf noch machen wollen, haben wir keine Zeit zu verlieren.

Blick zur Krottenkopfscharte (links)
Aufstieg im Nebel
Zunächst geht es wieder bergab und wir kommen gut voran. Das Wetter hält noch, auch wenn sich von Westen her immer tiefer ziehende Wolken nähern. Mädelegabel und Trettach am Heilbronner Weg sind von Zeit zu Zeit schon in den Wolken verschwunden und für uns geht es nun in den Anstieg zur Krottenkopfscharte. Dieser entpuppt sich schnell als deutlich giftiger als gedacht. Äußerst steil geht es im felsigen Gelände hinauf mit den ersten leichten Kletterstellen. So erreichen wir um 9:10 Uhr die Krottenkopfscharte. Die tief ziehenden Wolken haben uns zwar inzwischen fast erreicht, aber trocken ist es noch immer und nach kurzem Beratschlagen wählen wir den Pfad in Richtung Gipfel. Die ersten Meter führt uns hier der Weg noch auf einem normalen Bergpfad, aber bereits nach etwa hundert Höhenmetern ist dieser Geschichte. Der restliche Anstieg verläuft weglos und durch das felsige Gelände. Die "Ausschilderung" des Weges mittels der üblichen roten Punkte ist jedoch sehr gut und leicht zu finden, auch wenn immer wieder kleinere und größere Felsstufen (siehe auch hier) zu überwinden sind. Die Wolken haben uns nun auch erreicht und streckenweise sinkt die Sicht auf unter 100 m, um dann wenige Minuten später wieder aufzureißen. Nach etwa 50 Minuten haben wir die 300 Höhenmeter ab der Krottenkopfscharte also geschafft und lassen uns unterhalb des Gipfelkreuzes zur Vesperpause nieder, mangels Aussicht konzentriert man sich eben auf die Salamiseele.

Vom Herrmannskar ins Birgerkar
Durchs Birgerkar
Als es nach etwa 15 Minuten leicht zu tröpfeln anfängt, brechen wir schnell wieder auf, um den Abstieg noch vor dem beginnenden Regen hinter uns zu bringen. Gerade die steileren Abschnitte sind in glittschigem Zustand sicherlich nicht zu empfehlen. Noch ist dies aber nicht der Fall und nach rund 35 Minuten sind wir zurück an der Scharte und steigen weiter steil ab ins Herrmannskar und in Richtung Hermann-von-Barth-Hütte. Anschließend geht es auf etwa gleichbleibender Höhe durchs Kar und am Herrmannkarsee vorbei. Der Bergsee würde bei Sonnenschein sicherlich dazu einladen, die Füße ins kalte Bergwasser zu hängen, aber inzwischen laufen wir durch einen anhaltenden Nieselregen und uns steht der Sinn nicht nach Pause, sondern nach einem Dach über dem Kopf. Außerdem droht immer noch der angekündigte ergiebige Regen und so geht es direkt weiter. Auf der gegenüberliegenden Seite des Kares geht es dann, mehr oder weniger unerwartet, noch einmal steil und felsig bergauf. Die Ausläufer der Herrmannkarspitze, welche das Hermannkar vom Birgerkar trennen, müssen überquert werden und der Weg führt wieder einmal direkt im felsigen Gelände nach oben. Nach dem ebenso steilen Abstieg ins Birgerkar hinein quert der Weg nun direkt durch das felsige Gelände des Kares, anstatt wie zuvor dem Verlauf des Bergrückens zu folgen. Somit haben wir schon rund 40 Minuten später den letzten, kurzen Anstieg des Tages hinter uns und steigen ins Wolfebnerkar hinab, in welchem sich die Hermann-von-Barth-Hütte befindet, welche wir dann auch schon um kurz vor 13:00 Uhr erreichen. Gerade noch rechtzeitig, denn gegen 13:15 Uhr beginnt der erwartete Regen.

Ankunft an der Herrmann-von-Barth-Hütte

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