Tourdaten |
Datum |
Länge |
Aufstieg |
Abstieg |
Dauer |
Link |
21.08.2013 |
10,0 km |
1650 m |
900 m |
ca. 8:25 h |
Allgäu - Tag 4 |
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Allgäutour - Tag 4 |
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Morgensonne vom Balkon |
Der Mittwoch beginnt gut ausgeschlafen nach einer langen Nacht im eigenen Bett. Frühstück um 6:30 Uhr mit Buffet in der Pension. Also lassen wir uns Zeit. Es steht für diesen Tag zwar die Königsetappe unserer Tour an, allerdings sind das entscheidende heute die Höhenmeter an Steigung und nicht die Strecke. Heute erwartet uns nämlich das kürzeste aller Teilstücke. Nachdem es am Vortag, wie angekündigt, zwar weitestgehend trocken aber doch noch sehr bedeckt geblieben war, begrüßt uns dieser Morgen mit bestem Sommerwetter. Im Tal hat es zunächst zwar noch leichten Bodennebel, aber darüber hinaus strahlt der Himmel blau. Auf dem Programm steht der Hochvogel, den wir über den Bäumenheimer Weg begehen wollen, als Überschreitung. Noch lassen wir dies aber offen, denn dieser Weg bietet keine Möglichkeit des Ausstiegs und nach Bernds Problemen mit dem linken Bein am Vortag beschließen wir, zunächst bis zur Abzweigung zum Bäumenheimer Weg aufzusteigen und dann weiterzusehen. Um kurz vor 8:00 geht es also los. Der Einstieg befindet sich direkt hinter der Pension.
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Bergauf durch den Wald |
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Hochvogel |
Vorbei an ein paar Lawinenfangnetzen geht es über schmale Pfade durch den Wald bergauf. Zum ersten mal seit zwei Tagen können wir auch hin und wieder die Aussicht genießen. Auf der anderen Seite des Tales haben wir einen tollen Blick auf die Hornbachkette und die Gipfel der letzten beiden Tage. Der Hochvogel bleibt uns allerdings zunächst noch verborgen, hinter dem Bergrücken an dem wir uns aufwärts bewegen. Gegen 8:50 Uhr bekommen wir an einer etwas lichteren Stelle den Gipfel dann aber doch zu Gesicht. Ohne Pause geht es weiter bergauf und die Bäume werden langsam kleiner. Auf 1699 m erreichen wir schließlich die Schwabegg Hütten und legen die erste Pause ein. Bewirtet sind diese Hütten zwar leider nicht, allerdings gibt es Bänkchen zur Erholung. Wenig später geht es dann weiter und gegen 10:30 Uhr erreichen wir die Abzweigung zum Bäumenheimer Weg auf 1975 m Höhe. Zwei Schilder weisen noch einmal darauf hin: "Alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich." sowie "Bäumenheimer Weg nur für Geübte". Wir sind gespannt. Bernds Bein macht heute aber keine Probleme und so geht's nach links ins Rosskar. Die Querung durchs Kar führt uns hinüber zum Südgrat des Hochvogel über welchen der Aufstieg erfolgt. Am Einstieg in den Felsaufbau legen wir jedoch zunächst noch einmal eine Pause ein.
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Aufstiegsroute Richtung Gipfel |
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Felsstufe |
Der Weg, welcher in unserer Karte ab hier als Klettersteig gekennzeichnet ist, hält was wir uns von ihm versprochen haben. Auch wenn die Bezeichnung "Weg" hier sicherlich übertrieben ist. Immer entlang der Markierungen geht es quer durch die Felslandschaft in Richtung Gipfel. Viele kurze und interessante Kletterstellen (dabei nie über UIAA 1) über die vielen Felsstufen und teilweise auch in einer Rinne direkt empor. Dabei ist der Weg nur selten wirklich ausgesetzt und die Schlüsselstellen befinden sich nie am Abgrund. So gibt es während des gesamten Aufstiegs auch nur eine Stelle auf einem kurzen Grat, welche per Drahtseil gesichert ist. Mehr ist aber auch nicht nötig und selbst an dieser Stelle könnte man darüber diskutieren. Bei den kurzen Gehstellen während des Aufstiegs bietet sich aber auch immer wieder die Möglichkeit, die von Meter zu Meter bessere werdende Aussicht zu genießen. Was man jedoch nicht unterschätzen sollte, ist die Länge des Aufstiegs. Der Weg durch den Fels führt über rund 450 Höhenmeter, nachdem wir zuvor schon einen Anstieg von über 1000 Metern in den Beinen haben. Kurz vor 13:00 Uhr haben wir es jedoch geschafft. Über eine letzte größere Stufe hinüber und wir stehen gegenüber des Gipfels, den wir über einen kurzen Grat erreichen. Und dann dieser Ausblick...
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Hinweisschild für Absteigende |
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Hornbachkette vom Hochvogel |
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Allgäuer Alpen von Mädelegabel bis Kellenspitze |
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Route zur Kreuzspitze |
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Abstieg |
Auf dem Gipfel lassen wir uns zunächst einmal Zeit. Vesperbrote werden verzehrt und der Ausblick in alle Richtungen genossen. Der Hochvogel ist mit seinen 2592 Metern zwar lange nicht der größte der Allgäuer Gipfel, allerdings hat er eine sehr große Dominanz. D.h. der Abstand zum nächst höheren Gipfel beträgt einige Kilometer und so stehen dem Ausblick keine Nachbargipfel im Wege. Für den dann folgenden Abstieg geht es zunächst durch felsiges Gelände in Serpentinen hinab. Auch hier folgen immer wieder kleinere Felsstufen, bei diesen sind die Hände jedoch nur selten zur Unterstützung nötig. Um einen markanten Nebengipfel herum geht es weiter hinab in Richtung Kaltwinkelscharte. In dieser Scharte muss man sich entscheiden, welchen Weg man hinab zum Prinz-Luitpold-Haus wählen will. Rechts hinab in den kalten Winkel hat man weniger Höhenmeter zu bewältigen, muss jedoch ein ganzjähriges Schneefeld überqueren. Geradeaus führt der Weg kurz unterhalb des Gipfels der Kreuzspitze über einige zusätzliche Höhenmeter am Schneefeld vorbei. Auch wegen der Option auf einen weiteren Gipfel hatten wir uns schon im Vorfeld für die Variante über die Kreuzspitze entschieden. Als wir jedoch hinab in Richtung Scharte kommen stutzen wir zunächst. An der Stelle, an der die Abzweigung sein müsste, können wir nämlich keinen Weg erkennen, welcher in Richtung Kreuzspitze führt. Zunächst sehen wir nur steilen Fels.
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Aufstieg zur Kreuzspitze |
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Prinz-Luitpold-Haus |
In der Scharte angekommen zeigt sich jedoch einmal mehr: die meisten Wege sehen aus der Entfernung deutlich schlimmer aus, als Sie es nachher wirklich sind. So ist es auch hier. Der Weg führt zwar äußerst steil den Fels empor, wirklich stark ausgesetzt ist er jedoch meist nicht und im Gegensatz zum Bäumenheimer Weg immer gut mit Drahtseilen und Steighilfen gesichert. Diese Sicherungen sind hier aber auch wirklich gerechtfertigt. So geht es noch einmal kurz und knackig nach oben. Nach nicht einmal 10 Minuten haben wir den gesicherten Teil erstiegen und kommen in etwas flacheres Gehgelände. Ein kleiner Pfad zweigt hier in Richtung des wenige Meter höher gelegenen Gipfels ab, welchen wir auch schnell erreichen. Die Aussicht ist hier leider nicht sonderlich gut, aber wir können schon einmal einen genaueren Blick auf das Prinz-Luitpold-Haus werfen. Noch kurz verschnaufen und noch einen Müsliriegel essen, dann geht es auch schon wieder weiter und unserem wohlverdienten Feierabendbier (oder Radler) entgegen.
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Abstieg über Felsplatten |
Auf unserer Karte wechselt knapp unterhalb der Kreuzspitze die Markierung von "Pfad" zu "Wanderweg" und so rechnen wir mit einem deutlich leichteren Abstieg. Jedoch führt uns ein leicht ausgesetzter Pfad um die Kreuzspitze herum (stets mit Drahtseilen gesichert) und durch eine kleine Scharte steil am Fels hinab. Fast permanent bewegt man sich an den Kanten steiler Platten entlang, immer wieder unterstützen auch metallene Tritte den Abstieg. Hier hätte die Route die Bezeichnung Klettersteig tatsächlich verdient, auch wenn wir uns (ohne Sicherungsgerät) nie unwohl fühlen müssen. Die Drahtseile sind aber definitiv willkommen. Nach rund 25 Minuten haben wir aber auch diese Stelle hinter uns gebracht und befinden uns wieder auf normalen Wegen. Die restlichen 350 Meter Abstieg führen uns nun immer auf die Unterkunft zu. Mehrmals überqueren wir noch einen kleinen Bach, bevor wir dann gegen 16:20 die Hütte erreichen. Am Ende einer Tour, welche sich die Bezeichnung "Königsetappe" nicht nur aufgrund der Anstrengung redlich verdient hat.
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