Montag, 1. Dezember 2014

Réunion Tag 7 - von Marla nach Cilaos

Tourdaten
Datum Länge Aufstieg Abstieg Dauer Link
29.10.2014 12,6 km 990 m 1.360 m 5:45 h Réunion Tag 7

Tour Tag 7
Am siebten Tag der Wanderung heißt es einerseits Abschied nehmen vom Cirque de Mafate, durch den wir nun die letzten vier Tage gewandert sind. Andererseits befinden wir uns nun wieder zurück auf dem GRR2 und werden diesen, außer für einen Abstecher auf den Piton de la Fournaise, bis zum Ende nicht mehr verlassen. Außerdem haben wir nach diesem Tag die Hälfte unserer Tour absolviert und kehren gleichzeitig wieder in die Zivilisation zurück. Das Ziel, Cilaos, ist tatsächlich eine kleine Stadt (~5.060 Einwohner), inklusive Anschluss ans Straßennetz von Réunion. Hier verbringen wir am nächsten Tag dann auch unseren Ruhetag, um nach den Anstrengungen der ersten Woche ein wenig aus zu spannen und außerdem einmal die Klamotten richtig aus zu waschen.
Blick zurück auf Marla
Am Col du Taibit
Der Morgen begrüßt uns wieder einmal mit blauem Himmel, aber über den Col du Taibit, unser erstes Zwischenziel des Tages, fließen schon die ersten Wolken in den Cirque de Mafate hinein. Nach dem Frühstück geht es gegen 8:45 Uhr los und direkt in den Aufstieg zum Col du Taibit, dem Pass zwischen Cirque de Mafate und Cirque de Cilaos, dem zweiten der drei großen Kessel von Réunion. An diesem Morgen ist das Wetter zunächst fast ideal und wir kommen sehr schnell voran. Außer für einige Fotos gehen wir ohne Pause bis zur Passhöhe und schaffen die ca. 480 Meter Steigung in einer knappen Stunde. Und das ganz ohne jammern über das Wetter. Am Col du Tainit selbst geraten wir dann fast schlagartig in die Wolken, welche den Cirque de Cilaos bereits fest im Griff haben und so entscheiden wir uns auch hier gegen eine Pause und machen uns direkt an den Abstieg.

Nebelwald
Cirque de Cilaos und Blick zum Meer
An einen Ausblick über den Kessel ist zunächst nicht zu denken, da wir uns mitten in den Wolken befinden. Dementsprechend ist es auch sofort merklich kühler und die Bewegung ist schon nötig, um in den nassen Sachen nicht zu frieren. Auch die Flora hat sich komplett verändert. Während sich im Aufstieg noch das gewohnte Bild von Bäumen und Sträuchern bot, kommen wir nun schon nach wenigen Minuten in einen regelrechten "Nebelwald". Die Bäume sind hier von oben bis unten von Moos und Flechten bedeckt und man bekommt den Eindruck, dass Sonnenschein auf dieser Seite des Passes mehr die Ausnahme ist, als die Regel. Nach einiger Zeit verlassen wir dann auch die Wolkendecke und können die ersten, eingeschränkten Blicke in den Cirque de Cilaos werfen. Noch sehen wir von der Landschaft nicht viel, aber mit als erstes sehen wir durch das Tal im Süden in der Ferne wieder das Meer. Auch der Bewuchs gleicht nun wieder deutlich mehr der gewohnten Umgebung aus dem Cirque de Mafate. Nach etwa zwei Stunden Abstieg und etwas über 800 Höhenmetern erreichen wir zum ersten mal seit Tagen eine geteerte Straße. Am dortigen Wanderparkplatz legen wir unsere erste größere Pause ein und essen und trinken etwas.


Cilaos vom Abstieg zum Bras Rouge
Cascade du Bras Rouge
Nach der Pause geht es weiter auf dem GRR2 . Wir befinden uns zwar schon fast auf Höhe von Cilaos, aber die Stadt liegt auf einem leichten Plateau und um dort hin zu gelangen müssen wir noch einmal rund 450 Meter zum Bras Rouge absteigen, um dann durch die Schlucht des Bras des Ètangs hinauf nach Cilaos zu gelangen. Nach dem ersten Stück des Abstiegs geht es allerdings zunächst in einem stetigen Auf und Ab durch das Tal in Richtung Süden bis wir dann ziemlich direkt und steil zu der Stelle absteigen, an der wir den Fluss überqueren. Wie schon am Tag zuvor gibt es hier einen größeren Wasserfall zu bestaunen, welcher sich an dieser Stelle abrupt durch den vulkanischen Fels gefressen hat. Die Stelle an sich ist zwar nicht so groß und beeindruckend, wie die bei Les Trois Roches, allerdings ist bei der Cascade du Bras Rouge der Wasserfall an sich deutlich besser zu sehen. Nach kurzer Sightseeing Pause geht es dann das gegenüber liegende Tal gemächlich nach oben, bis wir wieder die geteerte Straße erreichen. Dieser folgen wir ein paar Meter, um dann über einen Fußweg und unzählige Stufen und Serpentinen nach Cilaos hinauf zu gelangen. Dank GPS haben wir dort dann auch zügig unsere Unterkunft für die nächsten beiden Nächte gefunden und können erst einmal auf Pausenmodus schalten. 
Da es in dieser Unterkunft kein Abendessen gibt, können wir uns am Abend sogar ein Restaurant suchen und dort bestellen, auf was wir gerade Lust haben. Wir entscheiden uns für das (sehr zu empfehlende) Chez Noë, welches landestypische Küche serviert. Und so gibt es zu jedem Gericht als Beilage Reis und die typischen Lentilles de Cilaos.

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