Dienstag, 24. Juni 2014

England/Wales 2014 - von Nottingham nach York

England als Klischee
Robin Hood von der Burgmauer
Am Freitag den 30.05. steht für uns zunächst Nottingham Castle auf dem Programm. Schon recht zeitig sind wir aufgestanden, haben ausgecheckt und anschließend unser Gepäck wieder im Auto verstaut. Nach einem kurzen Stehfrühstück sind wir dann pünktlich um 10 Uhr am Schloss, um direkt mit der Öffnung hinein zu gelangen. Zunächst umrunden wir entlang der Außenmauer den Schlosspark, von dem aus man einen recht guten Blick über die darunter gelegene Stadt hat. Sonderlich viel von den Verteidigungsanlagen ist hier allerdings nicht mehr zu sehen. Und auch das Castle auf dem höchsten Punkt des Burgbergs wirkt insgesamt vergleichsweise modern. Aus der Zeit Robin Hoods sind diese Bauten jedenfalls nicht. Das Museum im inneren des Schlosses lädt uns dann auch nicht zum lange Verweilen ein. Es gibt einen Teil zu Robin Hood, eine Regimentsausstellung zu den Sherwood Foresters, einen Teil zur Kleidungsgeschichte usw.. Insgesamt fehlt der rote Faden und so verbringen wir hier nicht mehr viel Zeit. Zudem haben wir ja ein enges Programm geplant und so machen wir uns schon gegen 11 Uhr auf den Weg in den Sherwood Forest.

Major Oak
Sheerwood Forest
Im Sherwood Forest haben wir eine kleine Wanderung im Auge, laut dem Flyer, den wir im Schloss bekommen haben, rund 3,5 Meilen lang. Vom Visitors Center aus geht es aber zuerst zur Major Oak, einer 800 bis 1.000 Jahre alten Eiche. Der Legende nach sollen sich schon Robin Hood und seine fröhlichen Gefährten in diesem Baum versteckt haben: das mag man glauben oder auch nicht. Der Baum an sich ist jedenfalls beeindruckend in seiner Größe, wird allerdings schon seit einiger Zeit mithilfe eines Gerüsts am Zusammenbruch gehindert. Nach diesem kurzen "Touri-Stopp" geht es dann auf die größere Runde durch den Wald. Dieser präsentiert sich so wie vermeintlich schon seit hunderten von Jahren, vor allem mit vielen, urigen, verwachsenen, großen, knorrigen Eichen. Was geradeaus zu wachsen bedeutet, das hat diesen Bäumen noch nie jemand erklärt. Durch gezielte Waldweide mit Rindern wird diese Kulturlandschaft am Leben erhalten. Nach fast zwei Stunden geht aber auch unser Aufenthalt im Sherwood Forest seinem Ende entgegen und wir ziehen wieder weiter.

Fassade von Newark Castle
Innenhof von Newark Castle
Das eigentliche Ziel des Tages ist, wie die Überschrift schon andeutet, York. Wir entscheiden uns aber kurzfristig für einen weiteren kleinen Abstecher und fahren zunächst nach Newark-on-Trent. Hier wollen wir uns noch Newark Castle ansehen. Hier starb z. B. im Jahre 1216 Johann Ohneland, Bruder und Nachfolger von Richard Löwenherz. Die Burg selbst scheint zunächst noch einigermaßen gut erhalten und auch die Umgebung mit einem Kanal direkt vor der Burg ist durchaus schön anzusehen. Über eine Schleuse geht es dann hinüber und um die Burg herum. Von der anderen Seite zeigt sich dann allerdings, dass die Mauer zum Kanal hin der einzige Teil der einstigen Fassade ist, welcher noch stehen geblieben ist. Innerhalb des einstigen Burgbereichs befindet sich nun ein kleiner, öffentlicher Parkbereich. Nach kurzem Sightseeing und einem Sandwich gegen den ärgsten Hunger geht es dann weiter nach York.

Cliffords Tower
Micklegate Bar
Als wir in York ankommen, ist es nach dem langen Tag schon relativ spät. Wir checken zunächst ein und als wir schließlich in Richtung Innenstadt aufbrechen, um uns etwas zu Essen zu suchen, ist es schon kurz vor 20 Uhr. Im Gegensatz zu Nottingham am Vorabend hat York aber definitiv einen tollen Altstadtbereich zu bieten. Eine mittelalterliche Stadtmauer mit gut erhaltenem Eingang und viele alte Gebäude, Fachwerk und verwinkelte Gassen. In einer dieser Gassen bleiben wir dann schließlich zum Abendessen. Wir haben Glück, denn es ist Freitag und an diesem Tag hat unser Restaurant besonders lange geöffnet: bis 21:30 Uhr. Engländer scheinen einfach nicht gerne spät zu Essen. Nach dem Essen geht es in der Dämmerung noch ein wenig weiter durch die Altstadt und schließlich zu "Cliffords Tower", der alten, steinernen Motte von York. Kurz vor 22 Uhr hat diese inzwischen natürlich geschlossen und so begeben wir uns zurück ins Hotel. Nach einem Bier von der Hotelbar geht es dann auch bald ins Bett.

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