Tourdaten |
Datum |
Länge |
Aufstieg |
Abstieg |
Dauer |
Link |
25.08.2014 |
13,4 km |
1.310 m |
1.050 m |
ca 7:20 h |
Rätikon - Tag 2 |
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Tour Tag 2 |
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Pfälzer Hütte |
Am Morgen des zweiten Tages heißt es natürlich wieder früh auszustehen. Nach unserer Luxusunterbringung im Einzellager gut ausgeruht, auch wenn es in der Nacht recht frisch wurde. Die Decken sind aber ausreichend dick. Über den Liechtensteiner Höhenweg und den Brandner Gletscher wollen wir heute zur Schesaplana hinüber, dem höchsten Berg im Rätikon. Auch wenn es für die 3000 m Marke (leider) nicht ganz reicht. Anschließend folgt dann noch der Abstieg vom Gipfel zur Totalphütte. Während ich auf der Hütte noch ein Müsli esse, nimmt mein Schwager nur einen Kaffee und frühstückt dann auf den ersten Metern der Tour die Reste seines Kaiserschmarrns vom Vorabend. Um 08:00 Uhr brechen wir auf.
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Tschingel, 2541 m |
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Ziegen am Liechtensteiner Höhenweg |
Zu Beginn des Weges geht es relativ ruhig los. Auf der österreichischen Seite der Grenze, bzw. des Grates, geht es in einem ständigen Auf und Ab Richtung Süden, bevor der Weg dann langsam aber sicher in Richtung Osten abschwenkt, auf den Pass, der Gross Furgga, zu. Dabei lassen sich vom Weg aus auch viele Murmeltiere und ganze Herden von Gemsen beobachten. Kurz vor der Gross Furgga kommt dann auch noch eine Herde Ziegen hinzu. Diese sind allerdings nicht ganz so scheu wie ihre wilden Verwandten und folgen uns wohl fast eine viertel Stunde lang bergauf, immer in der Hoffnung auf etwas zu essen. Kurz vor dem Pass geben sie es aber auf und bleiben zurück, während wir am Pass die Grenze zur Schweiz passieren. Unterhalb des Hornspitz führt uns der Weg hier zur Chlei Furgga, einem weiteren Pass an der Grenze zu Österreich. Vom Startpunkt abgesehen erreichen wir hier den tiefsten Punkt unserer Tagesetappe. Etwa zwei Stunden haben wir für diesen Teil gebraucht und so suchen wir uns knapp unterhalb des Passes ein windgeschütztes Fleckchen und machen eine kurze Vesperpause.
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In Serpentinen steil bergauf |
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Versicherter Steig zum Schafloch |
Danach führt der Weg, weiterhin auf der südlichen schweizer Seite des Grates, steil bergauf. Das Wetter ist an sich nicht schlecht, aber der Wind ist recht stark und äußerst schneidend. Es heißt also Handschuhe und Mütze auszupacken, während man stetig bergauf geht. Nachdem wir auf diese Weise etwa 330 m gewonnen haben, biegt der Pfad nach links ab und führt nun in kurzen Serpentinen direkt den Berg hinauf. Nachdem wir auf diese Weise weitere 150 m Anstieg keuchend hinter uns gebracht haben, erreichen wir wieder einen kleinen Pass zwischen Schafberg und Salaruelkopf. Ab hier wird es nun deutlich flacher, denn der Weg führt wieder an der Bergflanke entlang in Richtung Osten. Der Weg ist nun aber deutlich ausgesetzter und oftmals auch versichert, was wir an dieser Stelle dankend annehmen. Etwas über zwei Stunden nach unserer Pause erreichen wir so das Schafloch, den östlichen Zugang zum Brandner Gletscher. Vor uns sehen wir nun erstmals die Schesaplana.
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Brandner Gletscher |
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Schesaplana in Wolken |
Für uns beide ist es der erste Weg über einen Gletscher. Ohne jegliche Spalten und auch in recht flachem Gelände gelegen, birgt der Brandner Gletscher jedoch nicht die Gefahren, welche andere Gletscher mit sich bringen. Der Weg über den Gletscher ist also auch für dahingehend unerfahrene Wanderer machbar. Nichtsdestrotzrotz habe ich Grödeln mitgebracht, welche ich mir nun unter die Stiefel schnalle. Nötig wären diese zwar nicht, aber auf dem weitgehend unberührten Schnee hat man so doch einen deutlich besseren Halt und deshalb gehe ich voraus und spure uns den Weg in Richtung Schesaplana. Während wir uns dem Gipfel unserer Tour nähern, ziehen immer mehr Wolken auf und verhüllen den Berg nun, so dass er kaum mehr zu sehen ist. Dies soll sich auch leider an diesem Tag nicht mehr bessern und wir gehen die Besteigung des Gipfels schließlich ohne schöne Aussicht an. Aufgrund der kühlen Witterung, des Windes und des einsetzenden leichten Nieselregens, beeilen wir uns am Aufstieg. Zugegebenermaßen ist dieser ohne Aussicht reichlich unspektakulär und äußerst einfach. Die sonst obligatorische Pause am Gipfel streichen wir dann auch und steigen direkt wieder in Richtung Totalphütte ab, welche wir nur eine Stunde nach dem Gipfel erreichen.